Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Neue Züchtungstechnologien Thema des „Berliner Abend“ vom Forum Moderne Landwirtschaft

Welche Chancen stecken in den neuen Züchtungstechnologien – wie wird vor allem das Genome Editing die moderne Landwirtschaft verändern? Das war das spannende Thema des „Berliner Abend“ vom Forum Moderne Landwirtschaft am 12. Oktober mit rund 180 Gästen im Atrium der DKB Bank in Berlin-Mitte.

Lesezeit: 3 Minuten

Welche Chancen stecken in den neuen Züchtungstechnologien – wie wird vor allem das Genome Editing die moderne Landwirtschaft verändern? Das war das spannende Thema des „Berliner Abend“ vom Forum Moderne Landwirtschaft am 12. Oktober mit rund 180 Gästen aus Landwirtschaft, Politik und Medien im Atrium der DKB Bank in Berlin-Mitte.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

In ihrer Eröffnungsrede veranschaulichten Dr. Jürgen Schweden von KWS und Dr. Jon Falk, Geschäftsführer der SAATEN-UNION BIOTEC GmbH wie Genome Editing funktioniert und was sich hinter dem von Experten als Meilenstein der Züchtungstechnologie gefeierten Verfahren CRISPR-Cas verbirgt.


Schweden wies auf das enorme Potenzial für die Pflanzenzüchtung hin, denn CRISPR-Cas sei für viele Kulturen anwendbar, sehr präzise, gut zu steuern und funktioniere in komplexen Genomen. Als Beispiel nannte er den Weizen. Zugleich warnte er aber vor undifferenzierten Debatten und davor, die Technologie zu einer „eierlegenden Wollmilchsau“ zu stilisieren. Er plädierte für einen noch stärkeren Schulterschluss zwischen Forschung und Industrie in Europa.



Ähnlich argumentierte Falk, der mit der SAATEN-UNION BIOTEC GmbH eine gemeinschaftliche Einrichtung von neun mittelständischen Pflanzenzüchtungs­unternehmen führt. Die neuen Züchtungstechnologien seien nicht günstig oder einfach – man müsse sie entwickeln. Das sei mit massiven Investitionen verbunden.


Wettbewerbsverzerrung, zum Beispiel durch nicht einheitliche Regulierung, könnte zum Sterben von Züchtungsunternehmen in Deutschland und damit zu einer Verarmung der verfügbaren Sorten führen. Falk hob die Bedeutung der Forschung an den neuen Technologien hervor: Ohne ausreichend Nahrungsmittel werde es in Zukunft keine stabilen ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Systeme geben können. Dafür lohne es sich zu kämpfen.


Sascha Karberg, verantwortlicher Redakteur für den Bereich Forschen beim Tagesspiegel in Berlin bedauerte in seiner Rede, dass es zum Genome Editing bzw. CRISPR-Cas viele Mythen gebe, aber viel zu wenig sachlich über die verfügbaren Fakten diskutiert würde. Er forderte – nicht nur von der Agrarbranche – eine transparente Diskussion ein. Ehrlichkeit könne dabei helfen, öffentliches Misstrauen zu verhindern.


Die Komplexität und die vielen Fragezeichen zu dem Thema sah Karberg aber auch als Chance. Es sei ein guter Anlass, darüber zu sprechen, dass Genveränderung ein normaler Prozess sei, dem wir unseren Nahrungsmittelwohlstand verdanken. Im Zuge dessen sei auch der Begriff der „Natürlichkeit“ von Lebensmitteln einmal kritisch zu hinterfragen. Ziel müsse es sein, den Menschen stärker die Ängste vor der Züchtung zu nehmen. In Bezug auf Zulassung hielt Karberg es für sinnvoller, Regeln für Produkte aufzustellen, als ausschließlich den Prozess der Herstellung zu regulieren.

 

Stefan Teepker, Landwirt und Unternehmer aus dem Emsland, beschrieb die Notwendigkeit für moderne Landwirte, interessiert und offen für neue Technologien zu sein. Als Rohstofflieferant könne man im harten globalen Wettbewerb nur bestehen, wenn man Kosten- und Leistungsführer sei.


Der Instrumentenkasten moderner Landwirte in Deutschland sei jetzt schon sehr groß und bunt. Nicht zuletzt die Digitalisierung habe viele neue Möglichkeiten geschaffen. Neue Züchtungstechnologien seien ein nächster Schritt für mehr Produktivität, aber auch für mehr Umweltschutz und Tierwohl. Entscheidend sei es aber, die Gesellschaft – vor allem die Städter – mit offener Kommunikation bei diesem Fortschritt mitzunehmen und Rückhalt zu gewinnen. Hier seien Landwirte, aber auch der vor- und nachgelagerte Bereich in der Pflicht. Er lobte das FORUM als geeignete Plattform dafür.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.