Größere Ernten, eine bessere Qualität, geringere Kosten und mehr Umweltschutz verspricht ein Nitratbiosensor, den Forscher der Ruhr-Universität Bochum entwickelt haben. Wie die Hochschule mitteilte, hat das Projekt jetzt Fördermittel des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten, mit denen die technische Innovation zur Serienreife gebracht werden soll.
Den Sensor können die Landwirte nach Angaben der Bochumer Universität selbst direkt auf dem Feld einsetzen. Das mit aufgedruckten Einweg-Elektroden versehene Gerät sei nur wenig größer als ein Centstück. Der Nitratgehalt des Bodens werde in kürzester Zeit aus einem Tropfen Pflanzensaft ermittelt und an das Smartphone des Nutzers geschickt, der so vor Ort den Düngerbedarf seiner Pflanzen feststellen könne.
Die Forscher gehen davon aus, dass sich mit dem Sensor letztlich der Proteingehalt der Pflanzen verbessern lässt und dadurch neben der Erntemenge auch der erzielte Preis. Darüber hinaus sei geplant, mit einer zugehörigen Software aus an verschiedenen Orten ermittelten Werten lokale und regionale Nitratlandkarten zu erzeugen. Durch eine Verknüpfung mit Wetterdaten, Simulationen und Satellitenbildern ließen sich so auch Trends in der Nitratversorgung erkennen und der künftige Düngemittelbedarf abschätzen.
Der Chip nimmt eine genau definierte Menge Flüssigkeit auf. Er ist kleiner als eine Euro-Münze und soll auch weniger kosten.