Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen/Bremen kritisiert die jetzt angekündigte komplette Streichung der Ausgleichszulage für Grünland in benachteiligten Gebieten scharf.
„Gerade vor dem Hintergrund des wieder schwächelnden Milchmarktes sind diese Zahlungen für die Grünlandbetriebe unentbehrlich, ihr Wegfall ist ein verheerendes Signal,“ so Ottmar Ilchmann, AbL-Landesvorsitzender und Milchbauer in Ostfriesland. Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast verspiele mit dieser Entscheidung gleich zum Amtsantritt viel Vertrauen bei betroffenen Bäuerinnen und Bauern.
Laut Ilchmann war die Prämie ein erster Schritt zur Stützung der Grünlandbewirtschaftung und zu einer deutlichen Stärkung der Weidetierhaltung. Gerade im Zusammenspiel mit dem Weidemilchprojekt sei sie geeignet gewesen, die Einkommen von Weidetierhaltern und speziell Milchbauern zu stabilisieren.
Nicht nachvollziehbar ist laut dem Milchviehhalter von der AbL, dass auch die von Otte-Kinasts grünen Amtsvorgänger angekündigte Einführung einer Weideprämie nicht weiter verfolgt werde. Diese sei noch geeigneter, gezielt mittelständisch-bäuerliche Betriebe mit einer flächengebundenen und besonders artgerechten Tierhaltung zu fördern.
„Es sind genau diese Betriebe, die tendenziell nicht zur ruinösen Überschussproduktion von Milch beitragen und sich hoher gesellschaftlicher Anerkennung erfreuen, weil sie das Landschaftsbild und die Lebensräume z.B. für Wiesenvögel erhalten“ so Johanna Böse-Hartje, Milchbäuerin bei Verden und Vorstandsmitglied der AbL.