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OVID warnt vor vollständigem Verzicht auf transgenen Soja

Ein kompletter Verzicht auf gentechnisch verändertes Soja aus Übersee wäre in Deutschland und der Europäischen Union teuer und unrealistisch. Das hat die Geschäftsführerin des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), Petra Sprick, festgestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein kompletter Verzicht auf gentechnisch verändertes Soja aus Übersee wäre in Deutschland und der Europäischen Union teuer und unrealistisch. Das hat die Geschäftsführerin des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), Petra Sprick, festgestellt.


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Zwar wäre eine umfangreichere Bereitstellung von gentechnikfreien Futtermitteln - wie zuletzt vom Lebensmitteleinzelhandel gefordert - auf lange Sicht möglich; dieser könnte aber nur gelingen, wenn genügend Anreize wie die Anerkennung und ein finanzieller Ausgleich des Mehraufwandes in der Lieferkette auf lange Sicht sichergestellt würden.


Notwendig wären darüber hinaus ein stärkerer Anbau von Raps und Sojabohnen in Europa sowie höhere lmporte von zertifiziertem, nicht-gentechnisch verändertem Soja. Sprick warnte davor, dass ein vollständiger Verzicht auf Gentechnik im deutschen Tierfutter die Konkurrenz um verfügbare Agrarrohstoffe enorm verschärfen und zu erheblichen Mehrkosten führen würde.


Die Geschäftsführerin verwies auf eine Analyse ihres Verbandes, wonach die EU rein rechnerisch eine Menge von 9,3 Mio t gentechnikfreien Sojabohnen auf dem Weltagrarmarkt beziehen könnte. Daraus ließen sich 7,4 Mio t Sojaschrot zur Fütterung von Rindern, Schweinen und Geflügel gewinnen. Allerdings entspreche diese Menge nur knapp einem Viertel der EU-Nachfrage von jährlich 33 Mio t Sojaschrot.


Sprick erklärte, dass Deutschland zwar theoretisch im Alleingang auf transgene Futtermittel verzichten könnte. Dies hätte jedoch laut einer Studie des Gießener Instituts für Agribusiness (IAB) wirtschaftliche Einbußen von bis zu 10 Mrd Euro zur Folge, im Wesentlichen begründet durch Produktionsrückgänge, eine Verlagerung der Erzeugung ins Ausland und damit dem Verlust an Wertschöpfung. Zudem sei aus Sicht von OVID vor allem eine Trennung der Warenströme zur Vermeidung unbeabsichtigter Vermischungen mit genveränderten Pflanzen eine logistische Herausforderung, die rechtliche Risiken berge.


Eiweißlücke bereits verkleinert


Die sogenannte Eiweißlücke konnte laut Sprick in Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren bereits durch eine erhebliche Ausweitung des Angebots von Rapsschrot in der Fütterung vermindert werden. Dieser Trend könnte sich bei Ausschöpfung der wenigen noch vorhandenen Potentiale fortsetzen. Zudem werde seit einigen Jahren der europäische Sojaanbau als heimische Alternative zu gentechnisch veränderten Proteinfuttermitteln aus Übersee vorangetrieben, berichtete die OVID-Geschäftsführerin.


Im vergangenen Jahr seien etwa 2,8 Mio t Sojabohnen in Europa geerntet worden. Aus dieser Menge ließen sich rund 2,2 Mio t Sojaschrot produzieren. Der Bedarf in Europa liege aber mit 33 Mio t 15-mal höher. Sprick stellte fest, dass der Anbau von heimischem Soja in der Donauregion als alternatives Proteinfuttermittel an Fahrt gewonnen habe. Europäisches Soja aus dem Donauraum werde seit kurzem auch in Straubing vom Agrarkonzern Archer Daniels Midland (ADM) verarbeitet.


Der General Manager der Ölmühle, Ren van der Poel, wies darauf hin, dass ADM eine steigende Nachfrage nach gentechnikfreiem Soja in Deutschland feststelle. Mit der Umstellung der Ölmühle könnten die Bedürfnisse der Kunden vor allem in Süddeutschland bedient werden.

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