Neue Erkenntnisse zum Wurzelwachstum von Getreide wollen Forscher der Universität Gießen und der University of Queensland in Brisbane bei einem gemeinsamen Forschungsprojekt vertiefen. Dabei greifen sie auf Wissen aus der bereits erfolgten Zusammenarbeit über ein Gen zurück, das die Wurzelarchitektur in verschiedenen Getreidearten maßgeblich beeinflusst.
Wie die Universität Gießen berichtete, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das Projekt „Mechanismen zur Kontrolle der Wurzelarchitektur in Kulturpflanzen“ bewilligt. Damit könne die langjährige Kooperation der Professur Pflanzenzüchtung in Gießen mit den Partnern in Brisbane weiter intensiviert werden.
Die Identifikation des Gens sei in wechselseitig ergänzenden Vorarbeiten vor zwei Jahren unerwartet gelungen. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels rückt für die Züchtung die Wurzel immer stärker in den Fokus; daher hat unsere Entdeckung eine sehr hohe Aktualität“, erklärte Prof. Rod Snowdon aus dem Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement in Gießen. Er begleitet das Projekt nach Hochschulangaben federführend mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Andreas Stahl.
Mit Hilfe von Genomanalysen und detaillierten physiologischen Studien untersuche man die genauen Mechanismen der Wurzelregulierung durch das Gen. Darüber hinaus werde die Nutzung verschiedener Wurzelformen in der Züchtung unterschiedlicher Getreidearten für Trockenstressstandorte in den Blick genommen.