Die französische Regierung diskutiert ab jetzt über die Zukunft des Pflanzenschutz und eine weniger von chemischen Wirkstoffen abhängige Landwirtschaft. Noch innerhalb des ersten Quartals 2018 soll ein endgültiger Rahmenplan vorliegen.Die Prioritäten:
- Deutliche Reduzierung des Einsatzes der Substanzen, die am schädlichsten für Gesundheit und Umwelt sind
- Ausweitung der Forschung über gesundheitliche Risiken durch den Pflanzenschutz
- Ausbau der Suche nach Alternativen zum Einsatz chemischer Wirkstoffe sowie die Anwendung der Alternativen
- Neuer Plan zur Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes (Ecophyto 2)
- Verbesserung der Instrumente zur wissenschaftlichen Bewertung der Wirkstoffe. Dazu soll es den Zulassungsbehörden auf nationaler und europäischer Ebene ermöglicht werden, eigene, unabhängige Studien durchzuführen.
- Änderungen auf EU-Ebene an, die es den Mitgliedstaaten erlauben sollen, unilateral auf die Zulassung bedenklicher Wirkstoffe Einfluss zu nehmen, sofern „annehmbare“ Alternativen existieren.
Neben der bereits angekündigten Trennung von Beratung und Verkauf im Pflanzenschutz will die französische Regierung Aktionen zur Verkaufsförderungen sowie Rabatte verbieten; zudem soll der Einsatz der Zertifikate zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln (CEPP) dauerhaft etabliert und verschärft werden.
Außerdem ist geplant, künftig auch die Belastung der Luft durch den Pflanzenschutz zu erfassen. Bei der Erforschung und Anwendung von Alternativen sollen insbesondere Glyphosat und Neonikotinoide im Mittelpunkt stehen.
Ausdrücklich will Paris die Landwirte bei den angestrebten Veränderungen begleiten und plant, zu diesem Zweck einen Teil der bisherigen Beihilfen umzuwidmen. Diese sollen dann sowohl den Landwirten bei der Umstellung ihrer Wirtschaftsweise unter die Arme greifen als auch die entsprechende Forschung voranbringen.