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Pflanzenbauexperte reagiert auf NABU-Vorwurf

Pflanzenbauexperte Dr. Kurt Möller von der Uni Hohenheim stellt klar: Die Ursachen für Artensterben sind komplex. „Der Öko-Landbau könne vielleicht Teil der Lösung sein. Aber je mehr davon betrieben wird, desto mehr wird er Teil des Problems“, erklärt er in der Gießener Allgemeine.

Lesezeit: 3 Minuten

Pflanzenbauexperte Dr. Kurt Möller von der Uni Hohenheim stellt klar: Die Ursachen für Artensterben sind komplex. „Der Öko-Landbau könne vielleicht Teil der Lösung sein. Aber je mehr davon betrieben wird, desto mehr wird er Teil des Problems“, erklärt er in der Gießener Allgemeine.


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Möller reagiert damit auf eine Stellungnahme des örtlichen NABU-Kreisverbandsvorsitzenden, in der die konventionelle Landwirtschaft für das Artensterben der Singvogel-Population verantwortlich gemacht wird.

Keine Landwirtschaft käme ohne Umweltbelastung aus, so der Fachmann. Die Schwierigkeit bei Öko-Landbau sei, dass man verglichen mit der konventionellen Landwirtschaft mehr Fläche für die gleiche Menge an Agrarprodukten brauche. Für Biodiversität seien unter anderem Grünland, Feuchtbiotope, Magerstandorte und Saumstrukturen wichtig. „Wenn wir mehr Öko-Landwirtschaft betreiben, haben wir also weniger Raum für die wichtigen Saumstrukturen und Sonderstandorte“, sagte Möller.


Eine Möglichkeit umweltfreundlichere Landwirtschaft zu betreiben sei jedoch Pflanzenschutzmittel an richtiger Stelle einzusparen. Möllers Meinung nach könnten Landwirte auf knapp die Hälfte der Pflanzenschutzmittel verzichten ohne wirtschaftliche Erträge einzubüßen, zitiert ihn die Gießener Allgemeine weiter.



„Die Landwirtschaft könnte die Düngung etwas herunterfahren. Das wäre teilweise sogar wirtschaftlicher“, sagt Möller im Interview. Bei der Verwendung von mineralischen Stickstoffdünger sei es effizienter, sich nach dem ökonomischen Optimum zu richten als nach dem maximalen Ernteertrag.


Landwirte sollten also nur so viel Pflanzen- und Düngemittel einsetzen, wie es auch einen tatsächlichen Erntezuwachs bringe, meint der Experte. Alles darüber hinaus ließe sich nicht mehr durch die Düngekosten deckeln und sei daher unwirtschaftlich. „Viele Landwirte orientieren sich an der Ernte. Sie fragen sich selten, ob sie nicht mit 80 statt 85 Doppelzentnern wirtschaftlich besser gefahren wären“, erklärte er.


Außerdem würde Pflanzenschutz nach Möllers Meinung zu oft prophylaktisch eingesetzt. Seiner Schätzung nach könne die konventionelle Landwirtschaft durch die richtigen Maßnahmen an die 20 bis 30 Prozent ihrer mineralischen Stickstoffdüngung und 30 bis 50 Prozent der Pflanzenschutzanwendung, besonders bei den Insektiziden, einsparen ohne wirtschaftliche Verluste zu verzeichnen.


Ganz auf Pflanzenschutzmittel verzichten will der Dozent für Pflanzenbau und –ernährung an der Uni Hohenheim nicht. „Weil es Krankheiten gibt, gegen die kein Kraut gewachsen ist. […] Im Öko-Landbau kann man sehen wo die Möglichkeiten und Grenzen sind“, meint Möller gegenüber der Zeitung. Gerade Pilzkrankheiten seien so ein Fall.


Wichtig sei jedoch, dass sich die unterschiedlichen Parteien – Landwirtschaft und Naturschutz – austauschen und voneinander lernen. Durch Kompromisse könne man die schlimmsten Probleme deutlich mildern.

 

Worum geht es eigentlich?


Anfang Juli hat die Gießener Allgemeine ein Interview mit dem NABU-Kreisverbandsvorsitzenden aus Gießen Dr. Achim Zedler veröffentlicht, in dem es um Artensterben, insbesondere der Singvogel-Population, ging. Zedler führt als Hauptverursacher für den beobachteten Artenrückgang die konventionelle Landwirtschaft heran. Monokulturen und starke Spritzmittel vernichteten die Grundlage, die Insekten und letztendlich Vögel für ihr Überleben benötigen, erklärte Zedler der Zeitung. Auch auf kleinräumige Naturschutzgebiete habe dies einen indirekten Einfluss. Einen Ausweg sieht der Naturschützer lediglich in einer Umstellung auf ökologische Landwirtschaft.

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