Wegen der Trockenheit machen sich derzeit viele Landwirte Gedanken über die richtige Strategie der Bodenbearbeitung vor der Getreideaussaat. Für eine abschließende Entscheidung ist es allerdings noch zu früh.
Wegen der Trockenheit machen sich derzeit viele Landwirte Gedanken über die richtige Strategie der Bodenbearbeitung vor der Getreideaussaat. Für eine abschließende Entscheidung ist es allerdings noch zu früh.
Fest steht aber: Die Böden sind im Saathorizont extrem warm und versprechen eine zügige Entwicklung der Saat. Zudem liefert die Trockengare gute Mineralisationsbedingungen. Eine Frühsaat ist daher keinesfalls zu empfehlen. Bleibt es weiterhin trocken, stellt sich die Frage, ob man vor der Saat grubbern oder doch besser pflügen sollte.
Was spricht dafür...Eine Pauschalempfehlung für alle Regionen gibt es sicherlich nicht. Pflügen ist in Gebieten zu empfehlen, in denen es wenigstens einmal stärker geregnet hat und beim Einsatz noch etwas feuchte Erde ohne große Klumpen an die Oberfläche gelangt.
Bei anhaltender Trockenheit ist dann wichtig, den frischen Boden direkt nach dem Pflügen zu bearbeiten und mit der Getreidesaat zu beginnen. Schließen Sie auf puffigen, sehr lockeren Böden unmittelbar an die Saat einen Walzgang an. Der Boden darf vorher nicht austrockenen – andernfalls verschenken Sie den erwünschten Effekt.
Ein weiterer Grund für den Pflugeinsatz ist der unzureichende Auflauf des Ausfallgetreides. Wer zudem Getreide nach Getreide – vor allem Gerste nach Weizen – anbaut, vermindert mit dem Pflug die Gefahr von Durchwuchs in der Hauptkultur.
...und was dagegen?Auf sehr milden Böden ist davon auszugehen, dass die Trockengare das Bodengefüge sehr schüttfähig macht. Dadurch kann die Oberfläche nach dem Pflügen verschlämmen. Böden mit niedrigen Kalkgehalten und wenig organischer Substanz sind am stärksten gefährdet.
Ist der Boden völlig ausgetrocknet, wird es schwer, den Pflug überhaupt in die Erde zu bekommen und ein gleichmäßiges Pflugbild zu erzeugen. Staubtrockene Erde hoch zu pflügen, ist nicht sinnvoll. Wer in Mulchsaat bestellen möchte, muss daher auf Niederschläge warten, die den Oberboden zumindest leicht durchfeuchten. Viele Fachleute erwarten, dass die Trockenheit irgendwann ins Gegenteil umschlägt. Dann werden die Karten neu gemischt.
Thomas Ludwicki und Natascha Droste, LWK Nordrhein-Westfalen
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Wegen der Trockenheit machen sich derzeit viele Landwirte Gedanken über die richtige Strategie der Bodenbearbeitung vor der Getreideaussaat. Für eine abschließende Entscheidung ist es allerdings noch zu früh.
Fest steht aber: Die Böden sind im Saathorizont extrem warm und versprechen eine zügige Entwicklung der Saat. Zudem liefert die Trockengare gute Mineralisationsbedingungen. Eine Frühsaat ist daher keinesfalls zu empfehlen. Bleibt es weiterhin trocken, stellt sich die Frage, ob man vor der Saat grubbern oder doch besser pflügen sollte.
Was spricht dafür...Eine Pauschalempfehlung für alle Regionen gibt es sicherlich nicht. Pflügen ist in Gebieten zu empfehlen, in denen es wenigstens einmal stärker geregnet hat und beim Einsatz noch etwas feuchte Erde ohne große Klumpen an die Oberfläche gelangt.
Bei anhaltender Trockenheit ist dann wichtig, den frischen Boden direkt nach dem Pflügen zu bearbeiten und mit der Getreidesaat zu beginnen. Schließen Sie auf puffigen, sehr lockeren Böden unmittelbar an die Saat einen Walzgang an. Der Boden darf vorher nicht austrockenen – andernfalls verschenken Sie den erwünschten Effekt.
Ein weiterer Grund für den Pflugeinsatz ist der unzureichende Auflauf des Ausfallgetreides. Wer zudem Getreide nach Getreide – vor allem Gerste nach Weizen – anbaut, vermindert mit dem Pflug die Gefahr von Durchwuchs in der Hauptkultur.
...und was dagegen?Auf sehr milden Böden ist davon auszugehen, dass die Trockengare das Bodengefüge sehr schüttfähig macht. Dadurch kann die Oberfläche nach dem Pflügen verschlämmen. Böden mit niedrigen Kalkgehalten und wenig organischer Substanz sind am stärksten gefährdet.
Ist der Boden völlig ausgetrocknet, wird es schwer, den Pflug überhaupt in die Erde zu bekommen und ein gleichmäßiges Pflugbild zu erzeugen. Staubtrockene Erde hoch zu pflügen, ist nicht sinnvoll. Wer in Mulchsaat bestellen möchte, muss daher auf Niederschläge warten, die den Oberboden zumindest leicht durchfeuchten. Viele Fachleute erwarten, dass die Trockenheit irgendwann ins Gegenteil umschlägt. Dann werden die Karten neu gemischt.
Thomas Ludwicki und Natascha Droste, LWK Nordrhein-Westfalen