Getreideexperten halten den Anbau von Weizen mit hoher Eiweißqualität auch nach Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung für möglich. Eine gute Sortenkenntnis sei bedeutender als der Proteingehalt. Der Züchtung und Beratung komme künftig eine höhere Bedeutung zu.
Nach Einschätzung von Getreideexperten wird der Anbau von Weizen mit hoher Eiweißqualität in Deutschland auch nach Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung möglich sein. Darin waren sich Getreideexperten bei der 28. Getreide-Tagung vergangene Woche in Detmold einig, zu der die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) und das Max-Rubner-Institut (MRI) geladen hatten.
Wie Gerhard Freimann von der Arbeitsgemeinschaft für Qualitätsweizenanbau Niedersachsen betonte, ist eine gute Sortenkenntnis bedeutender als der Proteingehalt. Die Volumenausbeute der Weizensorten sei stark genetisch fixiert, gab Freimann zu bedenken. Eine Erhöhung des Eiweißgehalts durch eine gezielte Spätdüngung sei begrenzt. „Qualitätsweizen auch unter der neuen Düngeverordnung anzubauen, ist möglich“, resümierte Freimann.
Dies wird auch von Dr. Bernd Rodemann vom Julius-Kühn-Institut (JKI) so gesehen. Er wies mit Blick auf den Pflanzenschutz darauf hin, dass in den Jahren 2018 und 2019 zahlreiche Wirkstoffe zur Verfügung stünden und die Politik die nicht-chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen fördern wolle. Eine Lösung sieht Rodemann in einer guten Beratung der Anbauer sowie einer guten Züchtung.