Regenwürmer können Phosphat aus früherer Überdüngung, das chemisch an den Boden gebunden ist, für Pflanzen wieder verfügbar machen. Das ist zumindest ein Forschungsergebnis von Prof. Jan Willem van Groenigen von der niederländischen Universität Wageningen.
Bei seinem Einführungsvortrag an der Hochschule am 29. März warnte der Bodenökologe zugleich vor einer einseitigen Fixierung der natürlichen Prozesse als Vorbild für die Landwirtschaft. Die Natur sei „nicht immer die Antwort auf alles“. Wenn man versuche, die Natur sorgfältig zu kopieren, könne man auch große Chancen als Bodenökologe verpassen.
So habe man die Fähigkeit der Phosphatbereitstellung nur durch enge Zusammenarbeit mit Bodenchemikern und Agrarwissenschaftlern herausgefunden. Die Forschung, die in natürlichen Systemen durchgeführt worden sei, habe bisher gezeigt, dass Würmer den Boden fruchtbarer machten, indem sie organische Substanzen abbauten und dadurch Nährstoffe für das Pflanzenwachstum freisetzten. In intensiven Landwirtschaftssystemen könnten die Regenwürmer indes eine ganz neue, positive Rolle spielen.