Es ist soweit – nach der Gerstenernte ist nun auch die Weizenernte im Rheinland gestartet. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) erklärt, waren in der letzten Woche auf trockenen Weizenstandorten mit leichten und sandigen Böden, beispielsweise in Rheinnähe oder in der Voreifel, die ersten Mähdrescher unterwegs.
Der Weizen hatte es in diesem Jahr allerdings nicht leicht. Deutliche Niederschlagsdefizite seit der Aussaat im Herbst und viel zu hohe Temperaturen im Mai und Juni lassen die Landwirte Ertragseinbußen befürchten. Die bisher gemeldeten Erträge lassen insgesamt nichts Gutes erwarten, bestätigt auch der RLV. Die Erträge dürften um 10 bis 20 % niedriger liegen als normal. Bei sandigeren Böden sind noch höhere Ertragseinbußen eingetreten. Wie sich die Zahlen weiterentwickeln, bleibt abzuwarten.
Für die Landwirte heißt es jetzt, auf besseres und konstantes Wetter zu hoffen. Wie der RLV erklärt, ist eine trockene und sonnige Witterung für die Ernte nötig, ansonsten besteht die Gefahr des Auswuchses. Auswuchs bedeutet, dass die Körner bei feuchter Witterung bereits in der Ähre erneut keimen, was enorme Qualitätsverluste zur Folge hat.
In NRW werden auf circa 270 000 ha Winterweizen angebaut. Ungefähr ein Drittel davon, nämlich 100 000 ha stehen im Rheinland. Weizen ist in Deutschland die bedeutendste Getreideart.
Die Wintergerstenernte ist im Rheinland mittlerweile abgeschlossen. Die Erträge lagen auch hier auf den sandigeren Böden und in den sehr trockenen Regionen um rund 10 % unter dem gewohnten Niveau. Auf besseren Böden wurden normale Erträge geerntet. Die Qualität der Ernteware ist insgesamt gut.