Der norwegische Düngemittelhersteller Yara hat im zweiten Quartal 2017 einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Wie der Konzern bekanntgab, lag das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Berichtsquartal bei umgerechnet 314,5 Mio Euro; im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang von gut 45 %. Damit wurden laut Medienberichten selbst die ohnehin schon niedrig angesetzten Erwartungen von Analysten nicht erfüllt.
Nach Darstellung von Yara-Präsident Svein Tore Holsether ist das schwache Ergebnis maßgeblich die Folge schrumpfender Margen. In den letzten Monaten habe sich am Weltmarkt ein erhebliches Überangebot herausgebildet, insbesondere bei Harnstoff und anderen Stickstoffdüngern. Dementsprechend seien die Verkaufspreise unter Druck geraten, während gleichzeitig höhere Kosten für Erdgas zu Buche geschlagen hätten.
Holsether zufolge sind die mittelfristigen Aussichten nicht zuletzt wegen der gestiegenen Preise für Agrarprodukte aber wieder besser. Er rechnet deshalb für den europäischen Markt in der neuen Anbausaison mit mindestens stabilen Düngerverkäufen. Strategisch werde man das Portfolio aber neben dem normalen Düngergeschäft stärker als bisher auf Premiumdünger sowie industrielle Produkte mit stabileren Margen ausrichten, kündigte der Yara-Präsident an.