Der Antrag einer Bürgerin aus Traustein sah eigentlich nur das Verbot von Glyphosat auf den Landwirtschaftsflächen der Stadt vor. Nach Einspruch des Stadtgärtnermeisters sollen die verpachteten Flächen nun auch nach den ökologischen Landbau-Richtlinien bewirtschaftet werden.
Der Stadtgärtnermeister Robert Kratzer ist der Meinung, dass ein Verbot von Glyphosat nicht zielführend sei. Ziel sollte die "großflächige Bewirtschaftung nach den ökologischen Landbau-Richtlinien sein", berichtete chiemgau24.de. Der Traunreuter Bauausschuss folgte am Mittwochabend mehrheitlich seiner Einschätzung.
Argumente der Stadt
Die Pächter von städtischen Acker- und Grünlandflächen sollen künftig nur noch nach der EU-Öko-Verordnung wirtschaften. Alle Pachtverträge sollen dahingehend ergänzt werden. "Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und ein übermäßiger Eintrag von Düngern kann damit verringert werden", so die Stadtverwaltung. Auch die biologische Vielfalt könnten so verbessert werden.
Landwirt aus Stadtrat wiederspricht
Der Landwirt Paul Obermeier fühlt sich hintergangen: "Wenn's so ist, dürften wir ja nicht mal mehr in den Urlaub fahren. Es kann nicht sein, dass alles, was nicht Öko-Landwirtschaft ist, als böse hingestellt wird." Das alles klinge, als würden die Bauern gegen die Natur arbeiten: "Diese Unterstellungen ärgern mich“, so das Stadtratsmitglied zum Onlinemagazin. „Auf Glyphosat könne man vielleicht noch verzichten, aber deshalb auf den städtischen Flächen gleich Öko vorschreiben?“, so Obermeier weiter.
Die endgültige Entscheidung trifft der Stadtrat am 1. März 2018. Das Ergebnis im Bauausschuss (8:3 Stimmen) lässt ahnen, wohin die Reise geht.