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Strengere Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel gefordert

Strengere Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel fordert eine Expertengruppe der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Ziel müsse es sein, die Auswirkungen der Wirkstoffe auf die Umwelt besser zu kontrollieren, heißt es. Der IVA kritisiert dagegen, die ökonomische Sicht werde ausgeklammert.

Lesezeit: 3 Minuten

Strengere Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel fordert eine Expertengruppe der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Ziel müsse es sein, die Auswirkungen der Wirkstoffe auf die Umwelt besser zu kontrollieren, heißt es in einem rund 70-seitigen Diskussionspapier mit dem Titel „Der stumme Frühling - Zur Notwendigkeit eines umweltverträglichen Pflanzenschutzes“.


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Darin stellen die elf Autoren der konventionellen Pflanzenschutzpraxis ein schlechtes Zeugnis aus. Diese sei inzwischen an einem Punkt angelangt, „an dem wichtige Ökosystemfunktionen und Lebensgrundlagen ernsthaft in Gefahr sind“.


Unter anderem schlagen die Wissenschaftler ein Beobachtungssystem vor, mit dem die langfristigen Auswirkungen der Pflanzenschutzmittel auf Ökosysteme nach einer zunächst zeitlich und räumlich begrenzten Zulassung überprüft werden. Ferner seien bei der Risikobewertung die landwirtschaftliche Praxis und die reale Umweltsituation stärker zu berücksichtigen.


Damit müsse der Tatsache Rechnung getragen werden, dass in der landwirtschaftlichen Praxis zumeist mehrere Pflanzenschutzwirkstoffe in Form von Tankmischungen und Spritzserien auf die Felder gebracht würden und Ökosysteme daher vor allem Mischungen von Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt seien. Deren Wirkungen auf die Umwelt blieben jedoch bislang weitgehend ungeprüft.


Weitreichender als bisher müsse zudem im Rahmen der Zulassung untersucht werden, wie die Wirkstoffe auf Nichtzielorganismen wirkten.


Agrarökonomische Sicht weitgehend ausgeklammert


Der Industrieverband Agrar (IVA) bescheinigte der Leopoldina-Arbeitsgruppe „willkommene Denkanstöße für einen umweltgerechteren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“. Gleichzeitig monierte der Verband aber auch einige Ungereimtheiten und sachliche Fehler.



Die Ursache für die Mängel liegt dem IVA zufolge darin, dass der Nutzen des Pflanzenschutzeinsatzes und agrarökonomische Fragen in der Betrachtung weitgehend ausgeklammert würden. So erreiche die moderne Landwirtschaft mit Pflanzenschutz und Mineraldüngern etwa die doppelten Flächenerträge wie ökologische Anbauverfahren. Im Umkehrschluss benötige sie daher für die gleiche Erntemenge nur die halbe Fläche.


„Wenn die Leopoldina-Autoren jetzt Importe von Lebens- und Futtermitteln kritisieren, muss man anmerken, dass die kritisierten Importe von Agrarrohstoffen bei einem Verzicht auf Pflanzenschutzmittel in Deutschland nicht etwa sinken, sondern sogar ansteigen würden“, gibt der IVA zu bedenken.


Auch der zu Recht kritisierte Habitatverlust würde bei verminderter Produktivität ebenso verschärft, weil die fehlenden Erntemengen nur durch eine Ausweitung der Anbaufläche kompensiert werden könnten.


Entschieden tritt der IVA der Auffassung entgegen, dass die Risiken chemischer Pflanzenschutzmittel im deutschen Zulassungsverfahren systematisch unterschätzt würden. So seien die Regeln für die Zulassung und die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln durch eine jahrzehntelange intensive Diskussion zwischen Behörden und Wissenschaft entstanden. Die Methoden der Risikoabschätzung würden immer weiter verfeinert. Auch für die Kombinationswirkungen von Substanzen seien solche Methoden entwickelt und von den Behörden auch angewendet worden.

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