Die Humusreproduktionsleistung einer Düngung mit Biogas-Gärresten wollen Forscher der Humboldt-Universität zu Berlin jetzt in einem neuen Forschungsvorhaben abschätzen, das noch bis 2014 durchgeführt und von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert wird. Wie diese in der vergangenen Woche weiter mitteilte, sollen die Ergebnisse in die weitere Optimierung der gängigen Humusbilanzmethoden einfließen und der Praxis zur Verfügung gestellt werden.
Eine ausgeglichene Humusbilanz, die für den Boden-, Klima- und Gewässerschutz von großer Bedeutung sei, könne bei hohen Energiepflanzenanteilen und einer Ganzpflanzenverwertung in der Regel nur über die Düngung mit organischen Reststoffen erreicht werden. Diese erfolge im Biogasbereich überwiegend auf Basis von Gärrückständen, erläuterte die FNR.
Wie gut die Humusreproduktionsleistung unterschiedlicher Gärrestqualitäten tatsächlich ausfalle, sei bislang noch unklar. Derzeit erfolge die Bilanzierung in der landwirtschaftlichen Praxis über vereinfachte Modellierungs-Rechnungen. Für die weitere Verbesserung der Modelle würden systematische pflanzenbauliche Untersuchungen benötigt. Mit dem jetzt startenden Projekt wollen die Forscher hierzu einen Beitrag leisten.
Die Humusreproduktion soll mit Hilfe von Bebrütungsversuchen im Labor, Abbauversuchen im Gewächshaus und Freilandversuchen genau erfasst werden. Darauf aufbauend wollen die Wissenschaftler Düngeempfehlungen erarbeiten sowie ein Berechnungsmodell entwickeln, um Humuswirkung, Kohlenstoff-Umsatz und Stabilität der mit den Gärresten ausgebrachten organischen Substanz zu erheben. Das Modell kann laut FNR bereits gängige Humusbilanzmethoden ergänzen. (AgE)