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Thüringen stellt Ernteergebnisse 2018 vor

Thüringens Agrarministerin Birgit Keller hat mit dem Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Dr. Klaus Wagner, die Ergebnisse der diesjährigen Ernte vorgestellt. „Die Ernte 2018 fiel regional sehr unterschiedlich aus, im Gesamtergebnis verzeichnen wir jedoch hohe Ertragsverluste im Vergleich zu den Vorjahren.

Lesezeit: 4 Minuten

Thüringens Landwirtschaftsministerin Birgit Keller hat am Montag gemeinsam mit dem Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Dr. Klaus Wagner, die Ergebnisse der diesjährigen Ernte vorgestellt. „Die Ernte 2018 fiel regional sehr unterschiedlich aus, im Gesamtergebnis verzeichnen wir jedoch hohe Ertragsverluste im Vergleich zu den Vorjahren. Die extreme Dürre hat vielen Agrarbetrieben enorm zugesetzt“, sagte Ministerin Keller. „Beim Getreide haben wir in Thüringen im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt einen Minderertrag zwischen 7 und 25 Prozent.“

 

Die Sommergerste hat die diesjährige Trockenheit mit einem Ernteertrag von 53,7 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) und einem Minderertrag von 7 Prozent zum Vergleichsdurchschnitt noch am besten verkraftet. Die Anbaufläche von Sommergerste hat sich seit vergangenem Jahr auch um 14 Prozent erhöht. Die Qualität für braufähige Gerste wurde durch die Dürre nicht negativ beeinflusst und liegt in diesem Jahr auf vergleichbarem Niveau wie in den Vorjahren. „Die Nachfrage nach Gerste aus Thüringen ist im letzten Jahr gestiegen. Ein erweiterter Anbau dieser Kultur ist eine gute Entwicklung, da die Sommergerste wenig Stickstoff benötigt und besonders bodenfreundlich bewirtschaftet wird“, so Keller.

 

Obwohl auch bei der Wintergerste ein Verlust von 13 Prozent im langjährigen Mittel zu verzeichnen ist, war sie mit 65 dt/ha in diesem Jahr die ertragreichste Feldfrucht. Beim Winterraps wurde hingegen ein Ertrag von nur 29,7 dt/ha und einem Minus von 25 Prozent der höchste Verlust eingefahren. Somit lag zum ersten Mal seit sechs Jahren der Ernteertrag bei Winterraps unter der Marke von 30 dt/ha. Die größte Anbaufläche in Thüringen belegt der Winterweizen, bei dem 2018 64,4 dt/ha und somit 18 Prozent weniger als im Durchschnitt geerntet wurden.

 

Nachdem die Blütenfröste dem Obst- und Gemüseanbau im Vorjahr große Verluste einbrachten, sind die Ergebnisse in diesem Jahr durchaus positiv. Bei Süßkirchen lagen die Erträge bei 82 dt/ha und 18 Prozent über dem fünfjährigen Mittel. Auch bei Pflaumen und Äpfeln wird mit einem besseren Ernteergebnis als in den Vorjahren gerechnet.

 

Keller nutzte die Pressekonferenz, um über die aktuelle Entwicklung der Dürrebeihilfen zu informieren: „Ich begrüße es sehr, dass sich der Bund im August bereit erklärt hat, Agrarbetriebe in Existenznot finanziell zu unterstützen. Bis Mitte September will das Bundeslandwirtschaftsministerium eine Verwaltungsvereinbarung vorbereiten. Vorbehaltlich der endgültigen Auswertung unserer Daten rechnen wir in Thüringen bei etwa 260 existenzbedrohten Agrarbetrieben mit einem Gesamtschaden von 30 Millionen Euro, von denen die Hälfte entschädigt werden kann. Der Bund übernimmt 50 Prozent der Finanzhilfen und das Land plant nach jetzigem Stand ca. 7,5 Millionen Euro ein. Das Kabinett wird im September über die Hilfsmaßnahmen der Landes Thüringen entscheiden.“

 

Bauernverband: Hilfen reichen nicht aus


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Der TBV ist nach eigener Aussage sehr dankbar, dass den Betrieben durch Bund und Land geholfen wird, die es besonders hart getroffen hat.“ Allerdings belaufen sich die Dürrebedingten Erlöseinbußen in Thüringen auf ca. 85 Millionen Euro, von denen durch die angekündigte Dürrebeihilfe nur max. 15 Millionen ausgeglichen werden, was keine 20 Prozent des Schadens ausmacht.


Der TBV-Präsident betonte in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der einkommenswirksamen Direktzahlungen aus der ersten Säule der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) und appellierte an die Ministerin, sich während ihrer morgigen Reise nach Brüssel für deren Fortbestehen stark zu machen. „Gäbe es die Gelder nicht, würden wir in diesem Jahr nicht nur von 260 Betrieben sprechen, die in Existenznot geraten wären. Ohne diesen Stabilitätskern können Landwirtschaftsbetriebe in Zeiten der durch den Klimawandel bedingten Wetterextreme nur schwerlich überleben“, so Wagner. Der TBV lehnt aus den genannten Gründen den Vorschlag der EU-Kommission zur Kappung und Degression der Zahlungen entschieden ab.

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