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Trockenheit: Teure Technik für künstliches Nass

Der Mai war trocken wie lange nicht mehr. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen registriert für den angeblichen Wonnemonat ein Wasserdefizit von 140 Millimetern Niederschlag. Es fehlen also 140 Liter Regen pro Quadratmeter. Bereits heute werden deutliche Mindererträge bei der Getreide- und Rapsernte erwartet.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Mai war trocken wie lange nicht mehr. Die Fachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen registrieren für den angeblichen Wonnemonat ein Wasserdefizit von 140 Millimetern Niederschlag. Es fehlen also 140 Liter Regen pro Quadratmeter. Bereits heute werden deutliche Mindererträge bei der Getreide- und Rapsernte erwartet. Der Mais entwickelt sich derzeit noch normal, braucht aber in den kommenden 14 Tagen auch dringend Niederschläge.



In intensiven Ackerbauregionen helfen viele Landwirte bei Trockenheit mit künstlichem Regen nach. So zum Beispiel im Nordosten Niedersachsens, wo viele Landwirte auf leichten Böden, die nur wenig Wasser speichern können, wirtschaften. Dort laufen zurzeit alle verfügbaren Beregnungsmaschinen in Wintergetreide, Sommergetreide und frühen Kartoffeln, und das rund um die Uhr. In anderen Regionen Niedersachsens, wo es bisher nur wenige Beregnungsmöglichkeiten gibt, denken viele Landwirte intensiv darüber nach, sich eine Beregnungsanlage anzuschaffen.



Allerdings geht das nicht von heute auf morgen, sondern bedarf einer sorgfältigen Planung. Dabei rechnen Landwirte genau nach, ob sich eine Beregnung lohnt. Jeder Millimeter Regen aus der Düse kostet den Bauern im Durchschnitt rund drei Euro. Das sind bei 80 Millimeter Zusatzwasser je nach Kosten der Wasserbereitstellung und je nach eingesetzter Technik etwa 200 bis 400 Euro pro Hektar.



Bei Kartoffeln und Zuckerrüben, die aufgrund ihrer Erträge und Preise einen hohen Beitrag zum Betriebseinkommen leisten, fällt die Entscheidung leicht. Zu den „beregnungswürdigen Früchten“ zählt auch die Braugerste. Auch hier müssen Landwirte auf jeden Fall beregnen, da die in Anbauverträgen vereinbarten Qualitäten und Liefermengen abzusichern sind.



Beregnungsanlagen stehen vorrangig auf Betrieben mit einem hohen Anteil beregnungswürdiger Früchte und leichter Böden. In Niedersachsen können mehr als 300.000 Hektar bewässert werden. Das entspricht einem Anteil von etwa zwölf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) und knapp 60 Prozent der gesamten Beregnungsfläche Deutschlands. Niedersachsen gilt damit als beregnungsintensiv. Bundesweit werden knapp 600.000 Hektar bewässert, das entspricht einem Anteil von etwa drei Prozent an der gesamten LF Deutschlands.



Angesichts des Klimawandels wird es zukünftig immer wichtiger, die Beregnung effizient und sparsam einzusetzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen führt dazu vielfältige Feldversuche durch und ist in verschiedenen Projekten aktiv.



Dieses Jahr ist der Grundwasserspiegel in vielen Beregnungsregionen Niedersachsens ein bis zwei Meter höher als üblich – das liegt an den ergiebigen Niederschlägen im zurückliegenden Jahr. Langjährige Untersuchungen zeigen, dass der Grundwasserspiegel trotz zeitweilig intensiver Feldberegnung nicht gesunken ist.



Wie viel Grundwasser die Landwirtschaft entnehmen darf, regeln langfristige wasserrechtliche Erlaubnisse. Diese werden im Zuge eines Wasserrechtsverfahrens von den Wasserbehörden an die Beregnungsverbände vergeben, in denen die Landwirte organisiert sind.



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