Die US-Behörden haben die 62,5 Milliarden Dollar schwere Monsanto-Übernahme genehmigt. Presseberichten zufolge gab es die Zustimmung aber nur unter der Bedingung, dass milliardenschwere Geschäftsanteile veräußert werden.
Zunächst hatten die US-Behörden die geplante Transaktion wegen zu hoher Marktmacht als illegal eingestuft. Um dennoch eine Genehmigung zu erhalten, musste Bayer dem Justizministerium zufolge dem größten Kompromiss zustimmen, der jemals bei einer Übernahme in den USA vereinbart wurde.
Insgesamt müsse sich Bayer von Geschäftsteilen im Wert von rund neun Milliarden Dollar - darunter fast das gesamte eigene Saatgutgeschäft - trennen, damit bei der Fusion mit Monsanto keine Nachteile für Wettbewerber und Verbraucher entstünden. Ein Sprecher des Ministeriums bezeichnete die Einigung als "historischen Vergleich".
Mit der jetzt erteilten Genehmigung stehe Bayer "kurz vor dem Ziel, ein führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft zu schaffen", sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. Sein Unternehmen gehe davon aus, "die Transaktion in Kürze abschließen zu können"
Im März hatten bereits die EU-Wettbewerbshüter grünes Licht gegeben. Allerdings mussten die Unternehmen weitreichende Zugeständnisse machen. In Mexiko und Kanada stehen die Genehmigungen noch aus.
Künast: "Auch ohne PSM wäre genug Essen da"
Kritik an der Fusion kam am Mittwoch von der ernährungspolitischen Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Renate Künast: "Die Fusion von Bayer und Monsanto hilft einzig und allein dem Aktienkurs von Bayer. Menschen und Umwelt kommen dabei vollkommen unter die Räder, die Folgen werden langfristig zu spüren sein.
Die Weltbevölkerung wird sich nur ernähren können, wenn wir auf Agrarökologie anstelle von Agrarindustrie setzen." Laut Künast wäre genug Essen für alle da, wenn man nur das Modell der Agrarchemie verlassen und das Recht auf Nahrung umsetzen würde. Dazu bräuchten die Bauern nicht mehr Pflanzenschutzmittel, sondern Zugang zu Land, Wasser und Saatgut.