In den USA ist jetzt im "Journal of the National Cancer Institute", dem offiziellen Veröffentlichungsorgan der staatlichen Krebsagentur der USA, eine Studie zur Krebsgefährdung von US-Farmern und ihren Mitarbeitern durch Glyphosat veröffentlicht worden, meldet der österreichische Pressedienst aiz.info.
Diese Glyphosat-Studie gehört zu einer Serie von wissenschaftlichen Untersuchungen in den USA, die als Agricultural Health Study (AHS) regelmäßig durchgeführt werden und sich mit Gefährdungen durch Pflanzenschutzmittel, aber auch durch Staub und Lärm befassen.
Die Glyphosat-Studie kommt zu dem Schluss, dass eine krebserregende Wirkung des Herbizid-Wirkstoffs auf die Anwender nicht erkennbar sei. Damit bestätigt die Studie die Risikoeinschätzungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) sowie der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) zu Glyphosat. Nach wie vor steht aber die Beurteilung des IARC im Raum, die 2015 Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend bei Menschen" eingestuft hat.
Studie in USA veröffentlicht
Die Glyphosat-Studie aus den USA enthält übrigens keine ganz neuen Forschungsergebnisse. Die Erhebungen waren im Jahr 2013 abgeschlossen. Neu ist lediglich, dass die Studie jetzt in den USA veröffentlicht worden ist. Die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat, in der die deutschen Anbieter des Wirkstoffs zusammengeschlossen sind, räumt der Untersuchung dennoch besondere Bedeutung ein.
Es sei die größte und umfassendste Studie, die jemals zur Untersuchung der Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf den Menschen durchgeführt wurde. Insgesamt wurden knapp 55.000 Landwirte und deren Mitarbeiter in den USA miteinbezogen. Außerdem sagt Thoralf Küchler von der Arbeitsgemeinschaft, dass diese Studie, dessen Ergebnisse bereits 2015 bekannt waren, in der IARC-Bewertung "wissentlich außer Acht" gelassen worden sei, so aiz.info.
In Brüssel steht Glyphosat wieder Ende November auf der Tagesordnung. Am Montag, 27. November, soll über die Wiederzulassung entschieden werden.