Den möglichen Beitrag der Maiszüchtung zur Welternährung und zur ökologischen Pflanzenproduktion hat der ehemalige Leiter der KWS-Maiszüchtung in Deutschland, Dr. Walter Schmidt, als Thema seines Vortrags gewählt, den er an diesem Donnerstag in der Hans-Eisenmann-Akademie (HEZ) in Freising hält.
Schmidt wird nach Angaben des HEZ zunächst die Frage aufwerfen, warum trotz erheblicher Effizienzsteigerungen in der Landwirtschaft weltweit immer noch rund 795 Millionen Menschen dem Hunger ausgesetzt sind. Der Hunger lasse sich aus Sicht des Züchters nur dann beseitigen, wenn der „Teller-Trog-Tank-Konflikt“ gelöst oder ihm zumindest wieder eine höhere Priorität eingeräumt werde.
Um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, seien zwar weitere Ertragssteigerungen eminent wichtig; diese reichten jedoch nicht aus. Neue Anbau- und Nutzungsformen könnten nach Ansicht von Schmidt zur Lösung des Ernährungsproblems beitragen, so das HEZ.
Der Mais/Stangenbohnen-Mischanbau habe beispielsweise das Potential, sich in Kürze zu einer alternativen Anbauform zu entwickeln, die hohe Flächenleistung mit höheren Proteingehalten, Biodiversität und N-Fixierung verbinde.
Den Konflikt zwischen nahrungsorientierter und energetischer Nutzung könne der Anbau von Maissorten entschärfen, die sich für eine Koppel- und Kaskadennutzung eigneten. Diese Form der Nutzung erlaube in den Entwicklungsländern, in denen Mais gegessen werde, im Idealfall eine konkurrenzfreie Produktion von Nahrung, Futter und Bioenergie auf ein und derselben Fläche im gleichen Jahr. Der Vortrag ist Teil einer Veranstaltungsreihe der HEZ.