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WWF: Klimawandel setzt deutsche Landwirtschaft unter Druck

Der jetzt vorgestellte fünfte Klimabericht zeigt, dass die Auswirkungen der Erderwärmung bereits spürbar sind. „Zwar kann sich die steigende CO2-Konzentration düngend auf das Pflanzenwachstum auswirken, doch häufigerer Hagel und Starkregen können komplette Ernten vernichten", sagt Matthias Meißner vom WWF Deutschland.

Lesezeit: 3 Minuten

Der jetzt vorgestellte fünfte Klimabericht zeigt, dass die Auswirkungen der Erderwärmung auf den Feldern Nordeuropas bereits spürbar sind. „Zwar kann sich die steigende CO2-Konzentration vielleicht düngend auf das Pflanzenwachstum auswirken, doch häufigerer Hagel und Starkregen können komplette Ernten vernichten", sagt Matthias Meißner vom WWF Deutschland. "Unsere Landwirte werden sich neben veränderten Saat- und Erntezeitpunkte auch auf neu einwandernde wärmeliebende Schädlinge einstellen müssen.“



Die Sommer werden trockener, die Winter feuchter, erklärt der Naturschützer weiter. Anzahl und Dauer von Hitzewellen und extreme Wetterereignisse wie Hagel und Starkregen würden zunehmen, ebenso Überflutungen. Nährstoffe würden ausgewaschen, Humus gehe verloren. Die Aussaat könne im Frühjahr eher starten, wobei später Bodenfrost den Sprösslingen den Garaus machen könnte. Mögliche Verlierer des Klimawandels sind laut Meißner die Bienen. Noch im Winterschlaf würden sie durch die verfrühten Blühzeiten vieler Pflanzen zunehmend den richtigen Zeitpunkt für die Bestäubung verpassen.



Für Deutschland wird damit gerechnet, dass sich die Niederschlagsverteilung deutlich verändert. Mehr Starkregen oder längere Trockenperioden mit höherer hitzebedingter Verdunstung könnten die Folge sein. In Ostdeutschland, vor allem im Leipziger Becken, dem Oderbruch und Sachsen-Anhalt könnte es insgesamt deutlich trockener werden. Auch bei Standorten mit eher sandigen Böden wie in Teilen Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburg müssen Bauern umdenken. Investitionen in künstliche Bewässerung und das Ausweichen auf neue genügsamere Pflanzensorten sind Alternativen. „Schon heute ist es dringend nötig, dass die Landwirte in ihren Boden investieren, in dem sie ihren Humus aufbauen und für eine hohe Biologische Vielfalt in ihren Böden sorgen. So wird das wichtigste Kapital der Landwirtschaft widerstandsfähig gegen diese Wetterextreme“, fordert Meißner.


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Mehr Schädlinge


Das zunehmend wärmere Klima zieht seinen Informationen nach aber auch wärmeliebende Schädlinge an. Bereits wettergestresste Pflanzen sind grundsätzlich anfälliger für Schädlingsbefall und Krankheiten. Der Bodenpilz Verticillium ist im Rapsanbau bereits bekannt. Wärmere Bodentemperaturen hätten zuletzt zu höheren Ausfällen durch diesen Erreger geführt. Auch verursachte der Pilz verstärkte Schäden im Kartoffel- und Gemüseanbau. Zuckerrüben sind laut Meißner von Fadenwürmern betroffen. Weitere wärmeliebende Schädlinge auf dem Vormarsch seien der Kartoffelkäfer, die Blattlaus und der Maiszünsler.



In Deutschland ist zwischen 1962 und 2012 die Bodentemperatur Ende April im Mittel um fünf Grad von etwa 11°C auf 16°C angestiegen, so Auswertungen des deutschen Wetterdienstes. Als natürliche Reaktion ist teilweise ein um sieben Tage früherer Vegetationsbeginn verschiedene Pflanzenarten zu sehen, als noch vor 50 Jahren. Bis zum Jahr 2100 erwarten die Forscher einen bis zu drei Wochen früheren Vegetationsbeginn. Solange ausreichend Wasser zur Verfügung steht, könnten wärmeliebende Pflanzen wie Hirse und Mais davon profitieren. Die andere Seite der Medaille seien aber die enormen Schäden bis hin zu Totalverlusten, die häufiger auftretende Starkniederschläge und Hagel mit sich bringen können, vor allem im Obstbau und teilweise auch bei Freilandgemüse, heißt es.

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