Kritikern des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln wirft die rheinland-pfälzische FDP eine „maßlose“ Überzeichnung der „bekannten und beherrschbaren“ Risiken vor. Durch eine „einseitige und negative“ Darstellung werde der chemische Pflanzenschutz gesellschaftlich diskreditiert und gleichzeitig der „unbestreitbare Nutzen“ totgeschwiegen, beklagte der agrarpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Marco Weber, in Mainz.
Die Betriebe benötigten jedoch die Pflanzenschutzmittel, um eine ausreichende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln sicherzustellen und im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Ohne derartige Maßnahmen würde ein „erheblicher“ Teil oder sogar die gesamte Ernte verloren gehen, warnte der FDP-Politiker.
Auch könnten Qualitätsmängel am Produkt auftreten, die teilweise mit gesundheitsschädlichen Folgen einhergingen. Die Pflanzenschutzmittel durchliefen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene einen „komplexen“ Zulassungsprozess, hob Weber hervor.
Zugelassene Mittel seien „intensiv“ auf mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit und den Naturhaushalt geprüft. Dabei seien bei ordnungsgemäßer Anwendung keine „unvertretbaren“ negativen Auswirkungen zu erwarten. In den Betrieben werde „in aller Regel“ verantwortungsbewusst und bestimmungsgemäß gehandelt. Von den stetig abnehmenden, „sehr geringen“ Rückständen von Pflanzenschutzmitteln gehe entgegen vieler „unbewiesener Behauptungen“ keine gesundheitliche Gefahr aus, betonte der Liberale auch mit Blick auf einen Beschluss der Umweltminister der Länder.
Die Umweltministerkonferenz (UMK) hatte Anfang Mai auf eine weitere Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Landwirtschaft gedrängt und das Bundesumweltministerium aufgefordert, weitergehende Maßnahmen zur Reduzierung zu erwägen