Das Sterben der Wildbienen kann für die Landwirtschaft dramatische Folgen haben: Denn für Ertrag und Qualität der Ernten seien nicht die Honigbienen, sondern vor allem die Wildbienen zuständig. Der Darmstädter Biologe Stefan Tischendorf sagt: "Die Natur braucht die Honigbiene nicht. Sie sei ein Nutztier der Landwirtschaft, um große Monokulturen wie Raps zu bestäuben."
In der Vergangenheit wurde häufig darüber berichtet, dass Honigbienen bedroht seien. Die Naturschutzorganisation WWF und das Bundeslandwirtschaftsministerium starteten beispielsweise kürzlich die Aktion „Rettung für Biene Maja", berichtet die Hessenschau.
Die Zahl der Honigbienen-Völker sei in Hessen so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Bedroht seien aber die Wildbienen – Hummeln, Arten wie die Gehörnte Mauerbiene oder Holzbiene. Die Wildbienen leisten einen bedeutenden Teil der Bestäubung. „Wenn sie verschwinden, droht auch der Landwirtschaft Gefahr“, heißt es weiter.
Einzelne Pflanzenarten (z. B. der Rotklee) können laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von vielen Bienen gar nicht erst bestäubt werden. Ihre Blütenröhre ist so lang, dass nur langrüsslige Hummeln sie bestäuben können. Wildbienen seien zudem deutlich fleißiger als ihre gezüchteten Verwandten. Mit der gleichen Zahl von Blütenbesuchen würden sie einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen erreichen.