Der norwegische Düngemittelhersteller Yara ist mit Ergebnis- und Gewinneinbußen ins Geschäftsjahr 2018 gestartet. Der Vorstandsvorsitzende Svein Tore Holsether macht dafür die niedrigen Frühjahrstemperaturen in Europa verantwortlich, die einerseits zu einem schwächeren Absatz, andererseits zu höheren Energiekosten geführt hätten.
Das Unternehmen meldet für das erste Quartal ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 370 Mio $ (302 Mio Euro); das sind 2,8 % weniger als im Vorjahr. Das Nettoeinkommen sank noch deutlich stärker, und zwar um 42 % auf 116 Mio $ (95 Mio Euro). Der Umsatz stieg trotz sinkender Absätze preisbedingt um 6,4 % auf 2,86 Mrd $ (2,34 Mrd Euro).
Auch bei den Produktionsmengen verbuchte Yara ein produktübergreifendes Plus: Die Herstellung von Ammoniak wurde um 13 % auf 2,13 Mio t und die von Fertigdünger und Industrieprodukten zusammen um 2,3 % auf 5,31 Mio t hochgefahren. Allerdings wurde laut Firmenbericht weniger Dünger ausgeliefert als im Vorjahr. Vor allem die Regionen Europa und Brasilien hätten hier zu einem 7-prozentigen Rückgang beigetragen.
In Europa sei der Stickstoffabsatz an die Industrie um ein Fünftel eingebrochen und die Verkäufe von Dünger insgesamt um 18 % zurückgegangen, darunter die von Nitrat um 21 % und die von NPK-Düngern um 14 %. Die Gewinnmargen hätten sich gegenüber dem ersten Quartal von 2017 zwar aufgrund gestiegener Preise bei allen Hauptprodukten etwas verbessert, die Absatzeinbußen aber nicht ausgleichen können.
Für Druck gesorgt habe indes auch ein negativer Wechselkurseffekt durch den schwachen US-Dollar. Für das weitere Geschäftsjahr ist die Unternehmensleitung tendenziell zuversichtlich. Sie begründet ihren zurückhaltenden Optimismus nicht nur mit dem Voranschreiten des 2016 gestarteten Effizienzprogramms, sondern auch mit verbesserten Marktaussichten. Diese wiederum fußten auf den gestiegenen Preisen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die weltweiten Stickstoffpreise hingen stark von den Ureapreisen in China ab. In Europa gehe man von einem Rückgang des Stickstoffabsatzes um 3 % bis 5 % aus.