Mit Blick auf die in den USA uneingeschränkte Zulassung sogenannter innovativer Pflanzenzüchtungstechniken (NBT) wie die Genschere CRISPR-Cas haben sich die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) dafür ausgesprochen, diese Techniken auch in der Europäischen Union freizugeben.
Dazu müssten in der Gemeinschaft die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden, erklärten die beiden Dachverbände. COPA und COGECA verwiesen auf die „enormen Vorteile“, die mit den neuen Techniken einerseits für den Schutz von Kulturpflanzen vor Schädlingen und Krankheiten sowie andererseits für den Umweltschutz verbunden seien.
Der Vorsitzende der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe Saatgut, Thor Gunnar Kofoed, hob hervor, dass die innovativen Pflanzenzüchtungstechniken auch für die Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung von entscheidender Bedeutung seien, da die weltweite Nahrungsmittelnachfrage bis 2050 voraussichtlich um 60 % steigen werde.
Außerdem sei in der Europäischen Union weltweit die größte Anzahl von Pflanzenzüchtern ansässig. Diese Züchter hätten in den vergangenen 50 Jahren beim Ertragswachstum und der Qualitätsverbesserung für einen großen Fortschritt gesorgt, betonte Kofoed. Mittlerweile stünden die Pflanzenzüchter in der EU jedoch vor zunehmend schwierigen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.
Der Däne forderte die Politik auf, Anreize für Investitionen in neue Züchtungstechnologien zu schaffen. Dies sollte möglichst schnell erfolgen, um nicht in die Hände weniger „multinationaler“ amerikanischer Firmen zu geraten.