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Pflanzenschutzempfehlungen vom 11.5.2016

Braunrost in Roggen und Weizen bekämpfen, Wachstumsregler vorsichtig einsetzen, Mais: Spezialherbizid gegen Erdmandelgras zugelassen, Blattrandkäfer in Ackerbohnen

Lesezeit: 8 Minuten

(in Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW)


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Aktuelle Situation


Das frühsommerliche Maiwetter zieht sich in den Norden zurück. In den anderen Landesteilen wird es wolkiger und vor allem ab Donnerstag auch deutlich regnerischer. Kräftige Schauer können dann mit Blitz und Donner einhergehen. Während im Norden bis Freitag noch warme 25° C erreicht werden, wird es im Süden bereits deutlich kühler. Ab Donnerstag bleibt es meist unter 20° C, im Regen und am Alpenrand sogar unter 15° C kühl. Am Samstag schiebt sich dann aus Nordwesten eine markante Kaltfront mit bis zu 15° C (!) kälterer Luft südwärts. Über Pfingsten (Eisheilige) wird windiges und meist nur 10 bis 12° C kühles Schauerwetter vorhergesagt. Zwischen den kurzen, aber kräftigen Regengüssen schaut auch immer wieder die Sonne durch. Nachts gibt es regional Bodenfrost.


Braunrost-Gefahr im Weizen


Die meisten normal gesäten Bestände befinden sich in EC 33/34. In der Regel wurden sie in der letzten Woche bereits einmal mit einem Fungizid geschützt und abschließend eingekürzt. Eine Zwischenbehandlung können Sie schieben, sofern zum Wochenende nur geringe Regenmengen fallen.

Wer seine Frühsaaten vor der kalten, nassen Witterung Ende April erstmalig behandelt hat, muss bedenken, dass die Wirkungsdauer mittlerweile abgelaufen ist. Achten Sie auf Neubefall mit Gelbrost und vor allem im Südwesten auch auf Braunrost. Die sommerlichen Temperaturen fördern den Pilz zurzeit. Im Raum München kündigen sich etwas höhere Niederschlagsmengen an. Behandeln Sie diese Beständen unbedingt vor dem Regen mit 1,0 l/ha Bravo. Tritt zusätzlich Rost auf, können Sie preiswerte Azole wie etwa 0,6 l/ha Rubrik oder 2,0 l/ha Eleando (vorzugsweise Epoxiconazol) mit in den Tank geben. Wer Frühsaaten gleichzeitig gegen Halmbruch schützen will, kann alternativ besser 2,0 l/ha Viverda oder 0,6 l/ha Gladio + 0,6 l/ha Unix anwenden.

Falls Sie erst nach längeren Niederschlägen aufs Feld kommen, empfehlen sich gegen Septoria-Infektionen Adexar, Skyway Xpro oder Aviator Xpro. Septoria benötigt für eine Infektion mindestens 36 Stunden Blattnässedauer. Auch von diesen Fungiziden können Sie eine gute Halmbruchwirkung erwarten.

Wer seine Bestände bislang noch nicht behandelt hat, sollte auf frischen Gelbrost achten. Die hohen Temperaturen sind zwar nicht unbedingt förderlich, allerdings infiziert der Pilz bei kühler Witterung zum Wochenende weiter.

In späteren Saaten findet man jetzt zunehmend Befall mit Mehltau, z.B. in der Sorte Elixer. Tritt nicht nur Befall am Stängel auf, sondern auch Blattmehltau, sollten Sie viel Wert auf eine gute Mehltauwirkung legen. Mit Gladio halten Sie den Mehltau in Schach. Mit einer Zumischung von 0,2 l/ha Talius erreichen Sie eine lange Dauerwirkung. In Regionen, in denen Gelbrost vorkommt, empfiehlt es sich, 0,25 bis 0,5 l/ha Rubrik beizumischen. Gegen Septoria empfiehlt sich ebenfalls 1,0 l/ha Bravo vor Niederschlägen. Bei geringerem Mehltaubefall nur am Stängel kann man alternativ mit Halmbruchwirkung (in Spätsaaten nicht so bedeutend) auch 0,8 bis 1,0 l/ha Input Classic einsetzen. Bei Bedarf + Bravo bei Septoria bzw. 0,2 l/ha Talius für eine lange Mehltauwirkung.







Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Wachstumsregler: Vorsicht bei hohen Temperaturen


Zusammen mit der Fungizidbehandlung können Sie den Weizen zum zweiten Mal einkürzen. Nach EC 32 empfehlen sich dafür 0,25 bis 0,6 l/ha Medax Top + gleicher Menge Turbo. Vorsicht: Bei der warmen Witterung sollten Sie unbedingt die Aufwandmenge nach unten korrigieren.

In Spätsaaten, die jetzt erst mit dem Schossen beginnen, können Sie bis EC 31 noch mit 0,2 bis 0,5 l/ha CCC solo nachbehandeln. Wer die Spätsaat in EC 31 nur einmal kürzt, kann mit CCC + Moddus arbeiten. In Weizenspätsaaten sollten Sie vorsichtiger kürzen, da diese nie die Halmlänge von Früh- bzw. Normalsaaten erreichen.

Wer in Gerste, Roggen oder Triticale jetzt noch Ethephon (Cerone/Camposan) einsetzen will, sollte ebenfalls die Aufwandmengen nicht zu hoch wählen. Fahren Sie bei Temperaturen über 20°C besser erst nach 16:00 Uhr in die Bestände.





Wachstumsregler-Strategien in Roggen



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Roggen: Den Braunrost in Schach halten


Im Roggen macht sich bei der warmen Witterung der vergangenen Tage zunehmend Braunrost breit. Falls Sie Ihre Bestände noch nicht behandelt haben, empfiehlt sich nach der Feldkontrolle jetzt eine Überfahrt. In Höhenlagen reicht im Normalfall eine Behandlung aus. Mit Carboxamiden wie z.B. 1,25 l/ha Adexar + 1,25 l/ha Diamant oder 1,0 l/ha Seguris + 0,33 l/ha Alto erreichen Sie eine gute Dauerwirkung.

In den wärmeren Regionen, wie z.B. im Rheinland, ist ein Splitting mit längerer Dauerwirkung deutlich besser. Falls noch nicht behandelt wurde, können Sie jetzt in EC 49 mit z.B. 0,6 l/ha Acanto + 1,0 l/ha Osiris oder 1,0 l/ha Diamant + 0,75 l/ha Pronto Plus arbeiten. Diese Maßnahme bringt eine Dauerwirkung von ca. 3 Wochen. Die zweite Behandlung können Sie dann mit einem Carboxamid durchführen.



Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Rüben: Jetzt wieder behandeln


Die strahlungsreiche Witterung fördert die Erholung der Rüben nach der kühl-feuchten Wetterphase. Bei dem regional böigen Wind, empfiehlt es sich auf die Abend- bzw. frühen Morgenstunden auszuweichen. Die Dichte der auflaufenden Unkräuter ist vielfach noch gering, jedoch befinden sich bereits aufgelaufene Unkräuter wie Ausfallraps, Melde oder Könterich häufig schon im ersten Laubblattstadium. Daher müssem Sie nun blattaktiv behandeln, d.h. die Aufwandmenge der eingesetzten Herbizide wie z.B. Betanal maxxPro von 1,0 auf 1,2 l/ha erhöhen. Ebenso sollte man die Wasseraufwandmenge nach oben anpassen, um eine gute Benetzung zu sichern.

Bei der Mittelwahl beachten:



  • Wenn Ausfallraps, Vogelknöterich, Bingelkraut oder Kamillearten vorhanden sind,dann zur Basismischung 15 bis 30 g/ha Debut + FHS zugeben.
  • Wenn große Melde vertreten ist, sollten Sie der Tankmischung aus 1,2 l/ha Belvedere Extra + 1,5 l/ha Goltix Titan noch 1,0 l/ha Betasana SC hinzugeben. Additive kann man mit voller Aufwandmenge fahren.
  • Gegen Hundspetersilie sollte man in der NAK 2 zur Basismischung aus 1,0 l/ha Betanal maxxPro + 1,5 l/ha Goltix Titan, 20 bis 25 g/ha Debut + 0,3 l/ha Vivendi + 250 ml FHS hinzugegeben. Achtung! Geben Sie bei dieser Mischung keine Gräserherbizide oder weitere Additive mit ins Spritzfass.





Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Maisunkräuter gezielt bekämpfen


Zum Wochenende soll es kühler werden (nachts ca. 3°C) und gelegentlich regnen. Günstige Termine für Herbizidbehandlungen in Mais sind gegeben, wenn nach den Regenschauern die Nachttemperaturen wieder ansteigenden (mehr als 6°C). Planen Sie auf Standorten mit stärkerem Unkrautdruck eine Spritzfolge ein. Zum ersten Termin sind ein Drittel oder die Hälfte der Aufwandmenge einer Packkombination oder Eigenmischung (Kombi aus Blatt- und Bodenkomponenten) zu empfehlen.

Geht es nur um Unkräuter und Hühnerhirse reicht bis zum 2-Blattstadium des Maises z.B. eine Mischung aus 2,0 l/ha Gardo Gold + 0,5 l/ha Sulcogan aus. Tritt Borsten- und/oder Fingerhirsen auf, kann man anstatt Sulcogan besser 1,25 l/ha Laudis zumischen. Anstelle von Gardo Gold eignet sich auch Spectrum Gold mit 1,5 l/ha. Der Wirkstoff Dimethenamid „funktioniert“ auch bei trockeneren Bedingungen. Für die zweite Behandlung bietet sich u.a. der Elumis Peak Pack mit 1,25 l/ha Elumis + 17 g/ha Peak an. Falls Sie im letzten Jahr bereits ein Nicosulfuron-haltiges Produkt auf dergleichen Fläche eingesetzt haben (Mais nach Mais), können Sie statt Elumis auch 1,25 l/ha Maister power einsetzen.




Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Keine Chance für Fuchsschwanz im Mais


Auf Fuchsschwanz-Problemflächen empfiehlt es sich, 1,5 l/ha Maister power zum 2- bis 3-Blattstadium der Ungräser einzusetzen. Läuft der Fuchsschwanz wegen Trockenheit ungleichmäßig auf, müssen Sie eventuell massenwüchsige Unkräuter wie Gänsefuß oder Windenknöterich vorher mit 0,6 l/ha B 235 ausschalten. Optimal ist es, wenn Sie nach Regen oder intensivem Tau auf Pflanzen mit dünner Wachsschicht behandeln. Eine Wachsschicht beim Mais ist bei Einsatz von Gräsermitteln wie Cato, Motivell forte und Maister power nicht erforderlich. Diese ist nur dann wichtig, wenn Sie B 235 oder hohe Triketonmengen (Sulcogan, Callisto, Clio, Laudis) bei intensiver Einstrahlung ausbringen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Spezialherbizid gegen Erdmandelgras zugelassen


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Im Mai keimt mit zunehmender Erwärmung auch Erdmandelgras im Mais. Neben Sonderkulturen bereitet das Ungras auch im Mais zunehmend Probleme.

Das Herbizid Permit (Wirkstoff: Halosulfuron) hat kürzlich eine 120 Tage-Zulassung für die Bekämpfung von Erdmandelgras und Strandsimse in Mais bekommen. Die zugelassene Menge ist auf 300 kg begrenzt. Den größten Erfolg erzielen Sie mit einer Splitting-Behandlung:


1. Behandlung: 15 g/ha zu EC 14


2. Behandlung: 20 g/ha zu EC 16




Zwischen den Maßnahmen sollten Sie etwa 10 Tage Abstand einhalten. Auf drainierten Flächen dürfen Sie Permit nicht einsetzten!


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


Blattrandkäfer in Körnerleguminosen


Vor allem in spät gesäten Ackerbohnen und Futtererbsen sind jetzt deutliche Fraßstellen des Blattrandkäfers erkennbar. Befall melden die Länder Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Der Schädling tritt kurz nach dem Auflaufen der Pflanzen auf. Der oberirdische Schaden ist in der Regel meist nur gering und wird überbewertet. Wirtschaftlich bedeutsamer ist der Larvenfraß. Dieser kann die Seitenwurzeln und Knöllchen zerstören. Wenn in Ihren Körnerleguminosen mehr als die Hälfte der Pflanzen bis EC 16 Fraßsymptome aufweisen, sollte eine Behandlung mit einem Insektizid wie z.B. 150 g/ha Hunter erfolgen.


Gebrauchsanweisung und regionale Hinweise beachten!


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