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Alternative Kraftstoffe: Deutschland muss jetzt handeln!

Neuartige, moderne Kraftstoffe könnten sowohl eine Lösung für den Verkehrs-, als auch für den Wärmemarkt sein. Die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie gibt dazu jetzt in einem Positionspapier dringende Handlungsempfehlungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Flüssige Brenn- und Kraftstoffe sind auf absehbare Zeit im Verkehrssektor ebenso unverzichtbar wie flüssige Brennstoffe im Wärmemarkt. Das zeigen mehrere Studien, wie der ProcessNet-Arbeitsausschuss „Alternative flüssige und gasförmige Kraft- und Brennstoffe“ in einem Positionspapier feststellt. Der Ausschuss ist eine Kooperation der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (Dechema) und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).


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Auch wenn die Politik eine Elektrifizierung im Bereich Verkehr und Wärmemarkt vorantreibt, ist laut Dechema eine schnelle Umstellung der beiden Sektoren auf elektrischen Strom nicht einmal in einem fortschrittlichen Industrieland wie Deutschland in absehbarer Zeit realistisch. Allein für Deutschland würde die komplette regenerative Elektrifizierung des Straßenverkehrs und des Wärmebereichs dazu führen, dass sich der Gesamtstromverbrauch bis 2050 selbst unter optimistischer Annahme aller denkbaren Einsparpotentiale von derzeit 648 Terawattstunden (TWh) auf mindestens 1320 TWh verdoppelte und dass sich im Zuge dessen der regenerative Strombedarf von derzeit 194 TWh um den Faktor 7 erhöhen müsste. Ein solches Szenario wäre im Rahmen der Energiewende nicht umsetzbar, zumal auch noch erheblicher Zeitaufwand und enorme Kosten für die dazu nötigen tiefgreifenden Infrastrukturänderungen hinzukämen sowie eine schnelle und sehr grundlegende EU-weite Abstimmung in dieser Richtung herbeigeführt werden müsste.


Vielmehr zeigen einschlägige Studien für den Mobilitätsbereich in Deutschland, dass trotz aller Bemühungen um Elektro-, Erdgas- und Wasserstoffmobilität langfristig auch flüssige Kraftstoffe benötigt werden. Daher ist es im Sinne der Energiewende und des Klimaschutzes laut Dechema auch aus Zeitgründen dringend nötig, die bestehenden fossilen Flüssigkraftstoffe effektiv und schnell durch fortschrittliche alternative flüssige Kraftstoffe nach und nach zu ersetzen. Diese Maßnahme würde die Treibhausgasemissionen im gesamten Mobilitätssektor sofort messbar reduzieren. Gleichzeitig ließe sich auch die Energiewende im Wärmemarkt durch die Einführung alternativen Heizöls vorantreiben. Denn derzeit verbraucht  Deutschland immerhin noch ca. 17 Mio. t leichtes Heizöl.


Laut Dechema werden fortschrittliche alternative flüssige Brenn- und Kraftstoffe (advanced alternative liquid fuels) unter Einbeziehung fortschrittlicher Biokraftstoffe (advanced biofuels) unverzichtbar sein für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Als „fortschrittlich“ definiert die Gesellschaft Kraftstoffe, die die europäischen Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, unlimitiert in fossile Kraftstoffe eingemischt werden können und deren Langzeitstabilität nicht beeinträchtigen.


Zur Herstellung stehen heute verschiedene Verfahren und Rohstoffe zur Verfügung. In dem Positionspapier mahnt der Processnet-Ausschuss die Politik aber, die Entwicklung stärker voranzutreiben, damit Deutschland nicht von anderen Ländern überholt wird.

Dazu hat der Ausschuss mehrere Handlungsempfehlungen erarbeitet. Dazu gehört unter anderem:

  • Neue Ressourcen als Basis für alternative Kraftstoffe zulassen wie Biomasse (z. B. Lignocellulosen, Algen), Biomasse-Fraktionen (z. B. Lignin), biogene Abfall-und Reststoffe (z.B. Stroh, Abfall- und Bauholz, Klärschlamm, Altfett, Lebensmittelabfälle), regenerativ erzeugten Wasserstoff oder CO2 aus biogenen und nicht biogenen Prozessen sowie aus der Luft.
  • Biomasse, Fette und Öle, Altfette, Kunststoff-Abfälle und Reststoffe sollten gemeinsam mit fossilen Rohstoffen in Raffinerien verarbeitet werden können.
  • Zur Kraftstoffproduktion sollte auch Überschussstrom genutzt werden können, der z.B. in Zeiten von geringem Verbrauch ansonsten nicht genutzt werden kann (PtX-Konzepte).
  • Die Politik sollte Forschung und Entwicklung mit dem Ziel der beschleunigten Markteinführung von fortschrittlichen alternativen flüssigen Brenn- und Kraftstoffen intensiv fördern und verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen mit einer Perspektive über 2020 hinaus schaffen.
Das 26-seitige Positionspapier können Sie hier abrufen. 


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