Die Energiewende könnte Deutschland bis zu eine Billionen Euro kosten. Das hat Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) Ende Februar behauptet. Er kann aber offensichtlich bis heute nicht erklären, wie diese Zahl zustande kommt.

In einer Pressemeldung schreibt der Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, Hans-Josef Fell:

Auf meine Frage an die Bundesregierung, woraus sich die Billion denn genau zusammensetzt, antwortete die Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser ausweichend und ohne detaillierte Darstellung. Ausgangspunkt seien „die Entwicklung der Differenzkosten im EEG, aber auch der Netzkosten. Berechnungen zu den Kosten der Energiewende sind naturgemäß sehr komplex und hängen von einer Vielzahl von Annahmen wie auch von der konkreten Fragestellung ab.“ Ansonsten wurde ich auf die Lektüre seines Interviews in der FAZ verwiesen, wo ich aber keine Details fand, weshalb es bis heute keine Möglichkeit gibt, seine Berechnungen nachzuvollziehen. Im Parlament gab es also keine Antwort. Und auf Twitter, seiner bevorzugten Kommunikationsplattform, verwies er darauf, dass er die Zahl nur genannt habe um „aufzurütteln“.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat mittlerweile im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energien und Greenpeace Energy die Kosten der Energiewende und die Zahl des Ministers versucht nachzuvollziehen. Ergebnis: Die Berechnung Altmaiers sei unseriös und völlig übertrieben. 

Die Frankfurter Rundschau veröffentlichte das Ergebnis, was Altmaier dazu trieb, auf Twitter zu schreiben, dass ihn die „dumme Rechnung in der FR zwingt“ die Zahl zu erklären. Er ging laut Fell sogar so weit, die Bedingungen dafür zu stellen: „Ich habe der taz angeboten, detailliert meine Berechnungen darzulegen, falls sie dafür 1 Seite zur Verfügung stellt!“.

Die taz reagierte auf das Angebot und bietet dem Minister ein Interview an. Altmaier hat noch nicht zugesagt. (-ro-)