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Auch neue fossile Heizkessel sind keine Lösung

Der Tausch eines alten Öl- oder Gaskessels gegen einen neuen spart deutlich weniger Energie und CO2 als angenommen, zeigt ein neues Gutachten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Energiewende im Gebäudesektor kann nur auf Basis erneuerbarer Energie gelingen. Denn der Ersatz eines alten Heizkessels durch einen modernen Brennwertkessel spart deutlich weniger Energie als vielfach angenommen. Je nach ausgetauschtem Kessel variieren die typischen Einsparungen zwischen zwei und 15 Prozent. Das ist das zentrale Ergebnis eines Gutachtens, das der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) am Freitag (23.03.18) in Berlin vorgestellt hat.


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Versprochene Einsparungen sind unrealistisch


In der öffentlichen Diskussion werden häufig Einsparungen von bis zu 30 Prozent Energie und CO₂  unterstellt, wenn alte Heizkessel durch neue mit Brennwerttechnik ersetzt werden. Diese Behauptungen werden sowohl durch das vom Beratungsunternehmen Econsult erstellte Gutachten als auch durch Realbetrieb-Untersuchungen widerlegt. Dem Gutachten zu Folge variiert die Minderung in Abhängigkeit je nach Effizienz des alten Kessels zwischen zwei und 15 Prozent. Umgerechnet heißt das: Der neue Kessel stößt die gleiche Menge CO₂ innerhalb von sieben Tagen aus, für die alte Kessel sechs Tage gebraucht haben. „Für das Klima macht dies am Ende keinen wirklichen Unterschied“, sagt Carsten Pfeiffer, Leiter Einsparungen Strategie und Politik beim BEE.



Nach Einschätzung des BEE steht das Festhalten an fossil befeuerten Kesseln den mittel- und langfristigen Klimaschutzzielen im Wege. „Heizkessel sind in Deutschland in der Regel mehrere Jahrzehnte in Betrieb. Der Ausstieg aus fossil befeuerten Heizungen muss jetzt starten, wenn der Wärmesektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll“, erklärt Pfeiffer. Es sei höchste Zeit, auf CO₂-freie und CO₂-neutrale Heiztechnologien wie Solarthermie, Erdwärme, Holz, Biogas und weitere Grüne Gase umzusteigen. So würde zum Beispiel ein Kombisystem mit Holzpellets und Solarthermie oder Wärmepumpe und Solarthermie eine umfassende Dekarbonisierung ermöglichen. Dabei handelt es sich um bewährte Systeme, die mit moderner Technik maßgeblich zum Klimaschutz beitragen. Pfeiffer: „Es gibt keinen Grund, den Einsatz erneuerbarer Wärmetechnologie um weitere Jahrzehnte zu verzögern.“



Der Gebäudesektor trägt laut BEE bislang zu wenig zur Dekarbonisierung bei. Der Dachverband ist der Ansicht, dass die nun vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse große Relevanz haben für die Förderstrategie der Bundesregierung. „Die Arbeit der vorgesehenen Kommission im Gebäudesektor sollte ebenso wie die Umsetzung des Klimaschutzplans in ein Klimaschutzgesetz auf der Basis fundierter wissenschaftlicher Daten anstelle von Werbeversprechen basieren“, so Pfeiffer. Der BEE hatte in der Vergangenheit bereits wiederholt darauf hingewiesen, dass die Förderung rein fossil betriebener Heizungen und Klimaschutz nicht zusammenpassen.



Download des Gutachtens: "Einsparungen von Endenergie und CO₂ beim Ersetzen alter Heizkessel durch Brennwertkessel - eine detaillierte Betrachtung von Einsparpotentialen in Abhängigkeit der Ausgangslage".

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