Die meisten Investoren, die einen Zuschlag für die Installation einer Freiflächenanlage in den ersten Ausschreibungsverfahren erhalten haben, haben ihre Kraftwerke noch nicht gebaut. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine „kleine Anfrage“ der Grünen Bundestagsabgeordneten Valerie Wilms (Wahlkreis Pinneberg) hervor.
Wilms wollte wissen, wie viel Prozent der Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die jeweils in der ersten und zweiten Ausschreibungsrunde einen Zuschlag erhalten haben, mittlerweile Strom ins Netz einspeisen. „Von den Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die in der ersten Runde bezuschlagt wurden, wurden bis Ende Juli 2016 25 % realisiert, von den Anlagen in der zweiten Runde 27 %", heißt es in der Antwort der Großen Koalition auf die Anfrage.
Wer einen Zuschlag in den Ausschreibungsrunden erhalten hat, muss seine Anlage innerhalb von zwei Jahren fertigstellen und Strom ins Netz einspeisen. Andernfalls verfällt der Zuschlag.
Über die Gründe für die bislang geringe Realisierungs-Quote kann nur spekuliert werden. Gegenüber dem Magazin „pv magazine“ sagte Bärbel Höhn von Bündnis 90/Die Grünen: "Es ist fragwürdig, ob ein Großteil der Projekte realisiert wird. Viel wird davon abhängen, wie sich die Photovoltaik-Modulpreise in den nächsten Monaten entwickeln. Die Projektierer haben oftmals mit sinkenden Modulpreisen gerechnet.“ Tatsächlich bewegen sich die Anlagenpreise seit Monaten auf ähnlich hohem Niveau.