Der Absatz von Biodiesel ist im vergangenen Jahr erneut um 2,8 Prozent auf insgesamt 2,34 Mio. Tonnen gesunken. Damit setzt sich der aus Sicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) besorgniserregende Trend weiter fort. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank der Absatz seit dem Jahr 2010 um fast 200.000 Tonnen.
Die UFOP führt dies darauf zurück, dass Biodiesel (als Reinkraftstoff) nicht mehr oder nur teilweise von der Energiesteuer befreit ist. Daher tanken vor allem Speditionen immer weniger von dem Ökosprit.
Darüber hinaus macht sich offensichtlich die so genannte Doppelanrechnung bei der Beimischung negativ bemerkbar. Zum Verständnis: Fossilem Kraftstoff muss ein gewisser Anteil Biosprit beigemischt werden. Dazu sind die Mineralölkonzerne verpflichtet. Biodiesel, der aus Abfallölen erzeugt wird, dürfen die Mineralölkonzerne dabei doppelt auf die Quote anrechnen.
Es könnte noch schlimmer kommen
Die UFOP kritisiert, dass die amtlichen Statistiken den Anteil doppelanrechnungsfähigen Biodiesel nicht ausweisen. Hier müssten die zuständigen Behörden endlich mehr Transparenz schaffen. Der Verband fordert zudem wie in Frankreich eine Obergenze für die Doppelanrechnung in Höhe von 125.000 Tonnen.
Möglicherweise verschärft sich die Situation noch. Die EU-Kommission schlägt vor, Biodiesel aus Abfallölen sogar vierfach anzurechnen. (UFOP/ro)