Es verwundert wenig, dass die großen Flächenbundesländer Bayern und Niedersachsen mit ihren starken Agrarsektoren bei der installierten Leistung von Biogas ganz vorne sind. Beim genaueren Blick auf den Biogassektor in den Bundesländern gibt es jedoch auch ein paar Überraschungen, wie die Agentur für erneuerbare Energien aus Berlin mitteilt. So ist beispielsweise der Abstand zum Rest der Bundesländer enorm. Niedersachsen und Bayern vereinigen mit 674 und 650 Megawatt (MW) fast die Hälfte der gesamten deutschen Biogas-Leistung auf sich. Die Werte sind zweieinhalb mal so hoch wie die installierte Leistung beim drittplatzierten Schleswig-Holstein (261 MW).
Zudem bietet die Struktur der beiden Spitzenländer trotz der ähnlichen Größenordnung bei der installierten Leistung ein vollkommen anderes Bild: Während in Niedersachsen 2011 etwa 1.300 Biogasanlagen in Betrieb waren, sind es in Bayern über 2.300 – dies zeigt die deutlich kleinräumigere Agrarstruktur im Süden, während in Niedersachsen große Agrar- und Viehzuchtbetriebe den Sektor dominieren. Baden-Württemberg ist bei der Anlagenzahl noch vor Schleswig-Holstein auf Platz 3, hat aber ähnlich wie Bayern eher kleine Anlagen. Diese beiden Länder sind daher auch bei der Dichte der Biogasanlagen auf der landwirtschaftlichen Fläche ganz vorne.
Etwas anders stellt sich die Situation bei der immer wichtiger werdenden Biogasaufbereitung zu Biomethan für die Einspeisung ins Gasnetz dar. Hier hat vor allem der Nordosten Deutschlands relevante Kapazitäten aufgebaut. Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt mit einer Aufbereitungskapazität von über 200.000 Normkubikmetern am Tag, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg – welche sogar in absoluten Zahlen noch vor den großen und biogasstarken Flächenländern Bayern und Niedersachsen liegen.
Auch anhand des Beispiels Bioenergie zeigt sich, dass die Erneuerbaren Energien eine
Zukunftschance für strukturschwache Regionen sind. Weitere Infos erhalten Sie auf der Internetseite www.foederal-erneuerbar.de