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Biogas Branche sieht wieder Perspektiven

Nach einem denkbar schlechten Start mit einem katastrophalen ersten Referentenentwurf zum EEG 2017 zu Beginn des Jahres blickt der Fachverband Biogas nun wieder optimistischer in die Zukunft.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Biogasbranche war das Jahr 2016 turbulent. Es begann mit einem denkbar schlechten ersten Referentenentwurf, in dem Biogas kaum eine Rolle spielte. Mittlerweile blickt der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, nun wieder optimistischer in die Zukunft. „Es waren lange und harte Verhandlungen, die wir in Berlin geführt haben“, erklärt Seide, „und es gibt sicherlich auch jetzt noch keinen Grund, in Euphorie zu verfallen. Aber es gibt wieder eine Perspektive für die Biogasbranche“.


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Vor allem die Anschlussregelungen für bestehende Anlagen bezeichnet der Präsident als wichtigen „Meilenstein“ für den Fortbestand dieses für das Gelingen der Energiewende so wichtigen Energieträgers. „In Zeiten, in denen der Neubau nahezu stagniert, ist es umso wichtiger, dass die Bestandsanlagen weiter produzieren können. Nur mit einem funktionierenden heimischen Markt werden die Branchenakteure bestehen können und weiter machen“, sagt Seide.


In Zukunft würden Biogasanlagen weit mehr sein als reine Stromlieferanten. Zum einen müssten und wollten die Betreiber von Biogasanlagen flexibel auf die Nachfrage nach Strom und Wärme reagieren. „Wo heute ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 300 Kilowatt (kW) steht werden in Zukunft zwei oder drei gleichgroße BHKWs Strom erzeugen können. Aber statt wie bislang rund um die Uhr werden diese drei Kraftwerke nur dann laufen, wenn der Bedarf da ist – und das Gas speichern, wenn Wind und Sonne ausreichend günstigen Strom liefern können.“


Darüber hinaus werden nach Ansicht des Fachverbandes Biogasanlagen neben dem Strommarkt in weiteren Sektoren an Bedeutung gewinnen. „Die klimafreundliche Wärme, die bei der Stromerzeugung im BHKW entsteht, sollte noch viel mehr eingesetzt werden. Hierfür ist es notwendig, dass Biogaswärme einen reellen Preis erzielt – und der liegt weit höher als die aktuell im Schnitt gezahlten 2,1 Cent je Kilowattstunde“, unterstreicht Seide. Die 2,1 Cent sind das Ergebnis einer Studie, die der Fachverband Biogas bei der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen in Auftrag gegeben hat.


Neben der Vor-Ort-Verstromung lässt sich Biogas auch zu Biomethan aufbereiten und ins Erdgasnetz einspeisen. „Mit der Erdgasinfrastruktur steht uns ein riesiger Speicher zur Verfügung, der bislang noch weitgehend ungenutzt ist“, so der Verbandspräsident. Im Gasnetz ließe sich auch das sogenannten „Windgas“ speichern – ein aus dem CO2 der Biogasanlage und dem H2 des mittels Windstrom gespaltenen Wassers (H20) hergestelltes Methan (CH4). „Das aus dem Zusammenspiel von Windenergie und Biogas entstehende Methan kann hervorragend gespeichert und ja nach Bedarf in Strom und Wärme umgewandelt oder als erneuerbarer Kraftstoff eingesetzte werden. Damit ließen sich viele Fliegen mit einer Klappe schlagen: Windenergie wird speicherbar, das CO2 der Biogasanlagen wird verwertet und der zur Verfügung stehende Energiespeicher Gasnetz sinnvoll genutzt“, unterstreicht Seide.


Neben den vielen energetisch relevanten Vorteilen von Biogas betont Horst Seide die Dezentralität dieser regenerativen Energiequelle. Und damit verbunden die regionale Wertschöpfung, die Biogasanlagen generieren. „Die Anlagen stehen in der Regel auf dem Land, in wirtschaftlich wenig erschlossenen Gebieten. Eine Biogasanlage schafft nicht nur jeden Tag Arbeit für den oder die Betreiber; sie bringt darüber hinaus im Bau und bei der Wartung Beschäftigung für regionale Handwerksbetriebe und spült zusätzlich über die Gewerbesteuer Geld in die Kasse der Gemeinde“, sagt Horst Seide.

„Es sind diese vielen Vorteile, die mich positiv in die Zukunft blicken lassen. Die Rahmenbedingungen könnten zwar besser sein, aber sie geben uns Spielraum. Biogas wird seinen Beitrag für eine dezentrale Energiewende leisten - und darüber hinaus wichtige Systemfunktionen in der Land-, Abfall- und Energiewirtschaft erfüllen“, ist der Verbandspräsident überzeugt.

 

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