Über Erfahrungen nach zehn Jahren Auswertung von Biogasanlagen berichtete gestern Andreas Freytag auf der 8. Biogastagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Verden.
Erlöse und Kosten bei Biogasanlagen haben sich in den letzten zehn Jahren stark verändert. Vieles, was erste Wirtschaftlichkeitskalkulationen prognostiziert haben, ist wegen späterer Gesetzänderungen oder anderer Entwicklungen nicht eingetreten. Das zeigte gestern auf der 8. Biogastagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Verden der Erfahrungsbericht von Andreas Freytag, der einen Biogasarbeitskreis in Südniedersachsen betreut. Er hat bei der Auswertung die Anlagen je nach Inbetriebnahme und Inputmaterial in Gruppen eingeteilt. In der Gruppe 1, die nach dem EEG 2004 mit Nawaro-, KWK- und Innovationsbonus betrieben werden, befinden sich elf Anlagen. Die größte Gruppe mit 19 Anlagen bilden Biogasanlagen, die nach dem EEG 2009 in Betrieb gingen und vor allem durch Satelliten-BHKW gekennzeichnet sind.
Was Freytag bei der Auswertung festgestellt hat:
Die Nachrüstung von neuer Technik, Gärrestlagern usw. hat die Produktion verteuert. Das haben vor allem die Anlagen zu spüren bekommen, die auf Substrate wie Mist umgestiegen sind.
Vor allem der Misteinsatz hat die Stromkosten verteuert. Diese stiegen im Schnitt von 1 auf 1,6 ct/kWh.
Völlig unterschätzt haben die Energieberater und Anlagenbetreiber die Reparaturkosten. Im Durchschnitt über alle Anlagen sind diese von 1,39 ct/kWh auf 2,17 ct/kWh (elektrisch) gestiegen. „Alle Anlagen bekommen teure Großreparaturen bei BHKW, Fermenterabdeckungen usw.“, berichtete Freytag.
Deutlich erhöht haben sich auch die Versicherungsprämien (bei älteren Anlagen der Gruppe 1 von 0,19 auf 0,39 ct/kWh).
Einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben die Futterkosten.
Im Schnitt nutzen die Anlagen im Arbeitskreis nur 50 % der anfallenden Wärme. Es gibt dabei große Unterschiede zwischen den Anlagen.
Der Erlös hat teilweise zugenommen, wenn die Betriebe nachträglich mehr Wärme verkaufen konnten und daher einen höheren KWK-Bonus in Anspruch genommen haben.
Auch beim Güllebonus gab es ein Plus bei älteren Anlagen, die vorher den Trockenfermentationsbonus bekamen und dann auf Güllevergärung umgestiegen sind.
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Erlöse und Kosten bei Biogasanlagen haben sich in den letzten zehn Jahren stark verändert. Vieles, was erste Wirtschaftlichkeitskalkulationen prognostiziert haben, ist wegen späterer Gesetzänderungen oder anderer Entwicklungen nicht eingetreten. Das zeigte gestern auf der 8. Biogastagung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Verden der Erfahrungsbericht von Andreas Freytag, der einen Biogasarbeitskreis in Südniedersachsen betreut. Er hat bei der Auswertung die Anlagen je nach Inbetriebnahme und Inputmaterial in Gruppen eingeteilt. In der Gruppe 1, die nach dem EEG 2004 mit Nawaro-, KWK- und Innovationsbonus betrieben werden, befinden sich elf Anlagen. Die größte Gruppe mit 19 Anlagen bilden Biogasanlagen, die nach dem EEG 2009 in Betrieb gingen und vor allem durch Satelliten-BHKW gekennzeichnet sind.
Was Freytag bei der Auswertung festgestellt hat:
Die Nachrüstung von neuer Technik, Gärrestlagern usw. hat die Produktion verteuert. Das haben vor allem die Anlagen zu spüren bekommen, die auf Substrate wie Mist umgestiegen sind.
Vor allem der Misteinsatz hat die Stromkosten verteuert. Diese stiegen im Schnitt von 1 auf 1,6 ct/kWh.
Völlig unterschätzt haben die Energieberater und Anlagenbetreiber die Reparaturkosten. Im Durchschnitt über alle Anlagen sind diese von 1,39 ct/kWh auf 2,17 ct/kWh (elektrisch) gestiegen. „Alle Anlagen bekommen teure Großreparaturen bei BHKW, Fermenterabdeckungen usw.“, berichtete Freytag.
Deutlich erhöht haben sich auch die Versicherungsprämien (bei älteren Anlagen der Gruppe 1 von 0,19 auf 0,39 ct/kWh).
Einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben die Futterkosten.
Im Schnitt nutzen die Anlagen im Arbeitskreis nur 50 % der anfallenden Wärme. Es gibt dabei große Unterschiede zwischen den Anlagen.
Der Erlös hat teilweise zugenommen, wenn die Betriebe nachträglich mehr Wärme verkaufen konnten und daher einen höheren KWK-Bonus in Anspruch genommen haben.
Auch beim Güllebonus gab es ein Plus bei älteren Anlagen, die vorher den Trockenfermentationsbonus bekamen und dann auf Güllevergärung umgestiegen sind.