Die rund 9.000 deutschen Biogasanlagen vermeiden im Stromsektor pro Jahr knapp 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO₂). Hinzu kommen gut 4 Mio. t aufgrund der Bereitstellung von Wärme und 100.000 t im Verkehr. Fakten wie diese lassen sich in einem neuen Infopapier mit Fakten zu den Klimaschutzeffektenvon Biogasanlagen sowie dem jetzt freigeschalteten Treibhausgasrechner des Fachverbandes Biogas nachlesen.

Mit dem Rechner kann jeder Biogaserzeuger die CO₂-Einsparung seiner Biogasanlage in Abhängigkeit von der Strom- und Wärmeerzeugung, dem Wirkungsgrad und dem Substratmix kalkulieren. Im November plant der Fachverband Biogas darüber hinaus eine Tour mit seinem Biogas-Bus zur Klimakonferenz in Bonn. Unter dem Motto „Klimaneutral zur Klimakonferenz“ soll dabei vor allem Biomethan als klimafreundlicher Kraftstoff thematisiert werden. Denn ein mit Biomethan betanktes CNG (Compressed Natural Gas)-Fahrzeug stößt nach Angaben des Fachverbandes 90 Prozent weniger CO₂ aus als ein vergleichbarer Benziner.

Eine deutsche „Standard-Biogasanlage“ mit knapp 400 Kilowatt Bemessungsleistung spart im Durchschnitt 1.800 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Während die Biogasanlage über die Bereitstellung der Substrate, den Bau der Anlage sowie Prozessemissionen jährlich etwa 500 Tonnen CO₂ emittiert, entstehen bei einem gleich großen Kohlekraftwerk fast 2.300 Tonnen.

Laut Fachverband ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Mit der konsequenten Vergärung der in den deutschen Ställen anfallenden Rindergülle könnten zusätzlich 7 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart werden – allein durch die Vermeidung von Methanemissionen aus den Güllelagern. Biogas sei damit ein wichtiger Baustein, um die Emissionen in der Landwirtschaft zu senken.

Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommenszu erreichen, muss Deutschland noch erheblich größere Anstrengungen unternehmen als bisher. Bis 2030 will die Bundesregierung 55 Prozent Treibhausgase einsparen – im Vergleich zum Ausgangsjahr 1990. „Hierfür müssen alle Potenziale ausgeschöpft werden. Biogas kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten“, unterstreicht der zuständige Geschäftsführer, Dr. Stefan Rauh.