Obschon Anfang des Jahres die Vergütung für die neuen Energien gekürzt wurde, werden nach wie vor relativ viele Solarstrom- und Windkraftanlagen gebaut. Darauf hat vergangene Woche Prof. Heinrich Degenhart von der Leuphana Universität Lüneburg auf einer Presse-Veranstaltung der Agentur für Erneuerbare Energien in Frankfurt hingwiesen.
In der Biogasbranche sieht es hingegen weniger gut aus. Die Investitionen sind im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte eingebrochen. Das liege nicht nur an den Rahmenbedingungen durch das neue EEG, sondern auch an den gestiegenen Maispreisen. Die Biogasverstromung rechne sich in den meisten Fällen nicht mehr, konstatierte der Wissenschaftler. Ausnahmen davon gebe es unter günstigen Umständen bei der Gülleverwertung, Abfallverwertung, Biogaseinspeisung oder der Verbindung mit dem Wärmeverkauf.
Dieses Bild spiegelt auch das Kreditgeschäft der Landwirtschaftlichen Rentenbank wieder. Laut Dr. Horst Reinhardt, Vorstandsvorsitzender des Finanzinstitutes, belief sich das Neugeschäft mit Programmkrediten im Bereich „Erneuerbare Energien“ bei der Rentenbank im ersten Halbjahr 2012 auf rund 853 Mio. Euro, was fast 30 % des Gesamtvolumens entsprach. Im Förderprogramm „Energie vom Land“ wurden im vergangenen Jahr 2011 Reinhardt zufolge rund 2,5 Mrd. Euro an Darlehen ausgereicht, davon 1,5 Mrd. Euro für Biogas, 700 Mio. Euro für Solaranlagen und 272 Mio. Euro für die Windkraft. Bei den Biogasanlagen sei es zu einem regelrechten Einbruch gekommen, so der Rentenbank-Vorstand. Hier seien die Zusagen im Rahmen des Förderprogramms im ersten Halbjahr 2012 um 65 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 218 Mio. Euro gesunken. (AgE/ro)