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Biokraftstoffe: 77% weniger THG-Emissionen als fossiler Sprit

Der neue Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bescheinigt, dass Biokraftstoffe in Deutschland 7,3 Mio. t CO₂ eingespart haben.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Gesamteinsparung der Treibhausgasemissionen aller Biokraftstoffe in Deutschland betrug knapp 77 % gegenüber fossilen Kraftstoffen. Damit hat der Einsatz von Biokraftstoffen anstelle von fossilen Kraftstoffen rund 7,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent eingespart. Im Vorjahr waren es noch ca. 6,7 Mio. Das zeigt der aktuelle Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zu Biokraftstoffen.

Der Bericht liefert außerdem u.a. folgende Ergebnisse:



  • Ausgangsstoffe für alle Biokraftstoffarten waren hauptsächlich Abfälle und Reststoffe (30,1 %), Raps (28,5 %), Palmöl (14,7 %), Mais (8,8 %) und Weizen (8,5 %). 

  • Rund 72 % davon stammten aus Ausgangsstoffen aus der EU (Vorjahr: rd. 82 %). Der Anteil aus Amerika und Asien ist gestiegen.
  • Der Palmöleinsatz in Biokraftstoffen ist in 2016 zum Vorjahr um 40,6 % gestiegen (Anteil 2016: 14,7 %, 2015: 10,5 %). 
  • Mit 66 % Anteil war Biodiesel der am häufigste verwendete Biokraftstoff.
  • Die am häufigsten eingesetzten Ausgangsstoffe für die Biodieselherstellung waren Abfälle und Reststoffe. Der Rapseinsatz ist damit im Berichtsjahr erheblich gesunken.
  • Die am häufigsten eingesetzten Ausgangsstoffe für die Bioethanolherstellung waren Mais, (33,1 % und Weizen (32 %). Der Zuckerrohranteil hat sich knapp vervierfacht, während sich der Anteil Zuckerrüben nahezu halbiert hat.
Angesichts der Klimaschutzwirkung von Biokraftstoffen ist es für den Verband der Biokraftstoffindustrie (VDB)unverständlich, warum die EU mit der Änderung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) herkömmliche Biokraftstoffe aus dem Markt drängen will. „Das ist angesichts der verbindlichen Vereinbarungen zur Senkung des Treibhausgasausstoßes klimapolitische Blindheit und industriepolitisch ein Desaster“, sagte VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann. Der Anteil von Abfall- und Reststoffen an den Rohstoffen zur Biodieselproduktion stieg von 28 Prozent im Vorjahr auf 44 Prozent im Jahr 2016. Während der Anteil von Biodiesel aus Raps in der deutschen Produktion bei rund 62 Prozent liegt, wird in Deutschland verbrauchter Biodiesel zu 43 Prozent aus Raps hergestellt, betont der VDB . Das bedeutet, dass 87% des in Deutschland verbrauchten Biodiesels entweder aus Abfall- und Reststoffen oder aus Raps hergestellt wurden.


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Insgesamt registrierte die BLE 3,3 Mio. t Biokraftstoffe, die von der Mineralölindustrie zum Verbrauch in Deutschland gemeldet wurden. „Wir begrüßen den hohen Anteil von Biodiesel aus Abfall- und Reststoffen, der eine exzellente Treibhausgasbilanz besitzt“, sagte Baumann. Die Treibhausgaseinsparung durch Biodiesel und Bioethanol würden stetig steigen. „Biokraftstoffe aus Rohstoffen vom Acker liefern darüber hinaus gentechnikfreies Tierfuttermittel als Koppelprodukt und stellen eine wichtige Einnahmequelle für die Landwirtschaft dar. Ohne Biodiesel aus Raps würde es gar keine Milch „ohne Gentechnik“ im Kühlregal geben“, sagte der Geschäftsführer.


Der Anteil von Biodiesel aus Palmöl lag im deutschen Verbrauch bei 13 Prozent. Sollen Agrarrohstoffe wie Palmöl zu Biodiesel verarbeitet werden, darf laut Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung dafür kein Regenwald gerodet werden. Zudem müssen Biokraftstoffe mindestens 50 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als fossile Kraftstoffe – gemessen wird vom Anbau des Rohstoffs bis zur Lieferung an die Raffinerie.


Während der Erfahrungsbericht der BLE die tatsächlichen 7,3 Mio.t Treibhausgaseinsparungen der in Deutschland eingesetzten Biokraftstoffe wiedergibt, meldet die beim Umweltbundesamt (UBA) angesiedelte Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) in ihrer aktuellen Veröffentlichung „Erneuerbare in Zahlen“ lediglich 6,3 Mio. t Einsparung. „Wir fordern die UBA-Arbeitsgruppe auf, die drastisch verbesserte Treibhausgasbilanz der in Deutschland eingesetzten Biokraftstoffe zur Kenntnis zu nehmen und in ihren Statistiken korrekt abzubilden“, sagte Baumann. Er kritisierte, dass die AGEE-Stat eine eigene Rechenmethodik für die Treibhausgaseinsparungen geschaffen hat, die sich nicht an den gesetzlichen Vorgaben orientiere.

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