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Droht beim Kraftwerksbau eine neue Eiszeit?

"Beim Kraftwerksbau droht eine neue Eiszeit", das zumindest sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zu Beginn der Hannover Messe. Insbesondere die Planungen für Anlagen, die nach 2015 umgesetzt werden sollen, sind laut BDEW auf Eis gelegt worden, auch wenn teilweise bereits notwendige Genehmigungen vorliegen.

Lesezeit: 3 Minuten

"Beim Kraftwerksbau droht eine neue Eiszeit", das zumindest sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zu Beginn der Hannover Messe.


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Insbesondere die Planungen für Anlagen, die nach 2015 umgesetzt werden sollen, sind laut BDEW auf Eis gelegt worden, auch wenn teilweise bereits notwendige Genehmigungen vorliegen. "Inzwischen ist bei fast einem Drittel aller Projekte der Zeitpunkt der Inbetriebnahme unklar", so Müller weiter.


Der Branchenverband stellte auf seiner Pressekonferenz die neue BDEW-Kraftwerksliste vor, die Anlagen von mindestens 20 Megawatt Leistung enthält. Müller führte die Unsicherheit bei Investoren auf drei wesentliche Gründe zurück: unklare politische Rahmenbedingungen für ein zukunftsfähiges Marktdesign, die fehlende Wirtschaftlichkeit für Gas- und teilweise auch Steinkohlekraftwerke sowie Akzeptanzprobleme beim Bau.


Neubau rechnet sich nicht


"Besonders auffällig ist, dass die konkrete Investitionsentscheidung häufig noch aussteht. Inzwischen gibt es bei 22 Kraftwerksprojekten keine Angaben zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme", sagte Müller weiter. Immer öfter werde trotz vorliegender Genehmigungen angegeben, dass das Projekt unter dem Vorbehalt einer Wirtschaftlichkeitsprüfung stehe. "So erfreulich also auf den ersten Blick die Gesamtzahl der geplanten Kraftwerke erscheint: Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich derzeit viele Investoren die Entscheidung zum Bau der Anlage bis zum Schluss vorbehalten oder die Entscheidung vertagen", betonte Müller.


"Kurzfristig werden zwar mehrere neue konventionelle Kraftwerke und Offshore-Windparks ans Netz gehen. Dadurch sieht die Kapazitätssituation vorübergehend besser aus. Aber ab 2016 lassen die Kraftwerksplanungen deutlich nach. Dies wird also keinen dauerhaften Entspannungseffekt für den Markt und die Versorgungssicherheit bringen. Wir brauchen aber weiter gesicherte Leistung, um die schwankende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien bei Bedarf ausgleichen zu können", so Müller.


Viele alte Kraftwerke werden still gelegt


Außerdem müsse in diesem Zusammenhang auch bedacht werden, dass aufgrund des vorgezogenen Kernenergieausstiegs und altersbedingter Stilllegungen erhebliche Kraftwerkskapazitäten vom Netz gehen werden. In der Zeit zwischen 2013 und 2022 würden mindestens 16.000 Megawatt Kraftwerksleistung stillgelegt. "Wir werden also in Deutschland mittelfristig nicht ausreichend gesicherte, neue Kraftwerksleistung hinzubekommen, um diese Abgänge zu ersetzen, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen nicht ändern", unterstrich Müller.


"Erschwerend kommt noch hinzu, dass die zunehmende Unwirtschaftlichkeit konventioneller Kraftwerke nicht nur Neubauten, sondern immer mehr Bestandsanlagen betrifft." Das bestehende Marktsystem sorge dafür, dass zunehmend Gas-, aber auch Steinkohlekraftwerke wirtschaftlich unter Druck kommen. "Daher ist nicht ausgeschlossen, dass unerwartet noch weitere Stilllegungen von Kraftwerken in den nächsten Jahren hinzukommen", erläuterte Hildegard Müller.

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