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Energierevolution mit Schiefergas?

Nur ein sofortiger Umbau des Energiesystems in Richtung erneuerbare Energien kann nach Einschätzung des Österreichischen Biomasse-Verbandes Europas die Abhängigkeit von fossilen Energieformen lösen. Gleichzeitig erteilt der Verband der Nutzung von Schiefergas in Europa eine klare Absage und beruft sich dabei auf Studien der Deutschen Bank sowie Ernst & Young. Diese Untersuchungen verwiesen auf erste Erfahrungen in Polen und zeigten, dass in Europa nicht mit einer „Schiefergas-Revolution“ zu rechnen sei, obwohl sich die großen Energiekonzerne bemühten, die Energieform in Europa salonfähig zu machen. Alles nur eine Blase? Die von den Konzernen vorgelegten Schätzungen zu den Vorkommen von Schiefergas stellten sich immer mehr als Blase heraus, so der Biomasse-Verband. Als großes Vorbild für die Schiefergasnutzung würden die USA dargestellt. Gleichzeitig werde das Gespenst einer drohenden geringeren Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie heraufbeschworen. Das Ziel der Energiekonzerne seien letztlich Subventionen, denn ohne diese rechne sich die Förderung in Europa derzeit nicht. Die größten Schwierigkeiten einer Schiefergasförderung werden dem Biomasse-Verband zufolge von der Deutschen Bank in einem Spezialreport bei den tatsächlich förderbaren Mengen, der Produktionsrate und der zu erwartenden Ablehnung der Bevölkerung gesehen. Auch der Einfluss von Schiefergas auf die Erdgaspreise werde nicht annähernd so groß sein wie in den USA. Dies sei insbesondere auf höhere Kosten in Europa zurückzuführen. In einem weiteren Bericht verweise Ernst & Young außerdem auf die Konkurrenz zu den Pipelines aus Russland beziehungsweise in naher Zukunft eventuell auch aus Zentralasien. Weitere Knackpunkte seien die Bevölkerungsdichte und die Akzeptanz, denn die notwenigen Bohrungen führten automatisch zu größeren Konflikten mit der Bevölkerung. Abhängigkeit wird verstärkt Der Biomasse-Verband warnte davor, dass die Ressourcenverteilung enorme Investitionen in das europäische fossile Energiesystem erfordern würde. Nur rund 10 % der zurzeit weltweit geschätzten Vorkommen an Schiefergas lägen in Europa, und davon wiederum die Hälfte in Polen und Frankreich. Somit würde die Importabhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Ländern außerhalb der EU durch die europäischen Schiefergasvorkommen nicht beseitigt. Die konventionellen Erdgasquellen versiegten zusehends, und Experten aus der Mineralölbranche gingen davon aus, dass 90 % der künftigen europäischen Erdgas-Förderung aus neuen Quellen stammen müssten;

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Nur ein sofortiger Umbau des Energiesystems in Richtung erneuerbare Energien kann nach Einschätzung des Österreichischen Biomasse-Verbandes Europas die Abhängigkeit von fossilen Energieformen lösen. Gleichzeitig erteilt der Verband der Nutzung von Schiefergas in Europa eine klare Absage und beruft sich dabei auf Studien der Deutschen Bank sowie Ernst & Young. Diese Untersuchungen verwiesen auf erste Erfahrungen in Polen und zeigten, dass in Europa nicht mit einer „Schiefergas-Revolution“ zu rechnen sei, obwohl sich die großen Energiekonzerne bemühten, die Energieform in Europa salonfähig zu machen.


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Alles nur eine Blase?


Die von den Konzernen vorgelegten Schätzungen zu den Vorkommen von Schiefergas stellten sich immer mehr als Blase heraus, so der Biomasse-Verband. Als großes Vorbild für die Schiefergasnutzung würden die USA dargestellt. Gleichzeitig werde das Gespenst einer drohenden geringeren Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie heraufbeschworen. Das Ziel der Energiekonzerne seien letztlich Subventionen, denn ohne diese rechne sich die Förderung in Europa derzeit nicht. Die größten Schwierigkeiten einer Schiefergasförderung werden dem Biomasse-Verband zufolge von der Deutschen Bank in einem Spezialreport bei den tatsächlich förderbaren Mengen, der Produktionsrate und der zu erwartenden Ablehnung der Bevölkerung gesehen.


Auch der Einfluss von Schiefergas auf die Erdgaspreise werde nicht annähernd so groß sein wie in den USA. Dies sei insbesondere auf höhere Kosten in Europa zurückzuführen. In einem weiteren Bericht verweise Ernst & Young außerdem auf die Konkurrenz zu den Pipelines aus Russland beziehungsweise in naher Zukunft eventuell auch aus Zentralasien. Weitere Knackpunkte seien die Bevölkerungsdichte und die Akzeptanz, denn die notwenigen Bohrungen führten automatisch zu größeren Konflikten mit der Bevölkerung.


Abhängigkeit wird verstärkt


Der Biomasse-Verband warnte davor, dass die Ressourcenverteilung enorme Investitionen in das europäische fossile Energiesystem erfordern würde. Nur rund 10 % der zurzeit weltweit geschätzten Vorkommen an Schiefergas lägen in Europa, und davon wiederum die Hälfte in Polen und Frankreich. Somit würde die Importabhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Ländern außerhalb der EU durch die europäischen Schiefergasvorkommen nicht beseitigt. Die konventionellen Erdgasquellen versiegten zusehends, und Experten aus der Mineralölbranche gingen davon aus, dass 90 % der künftigen europäischen Erdgas-Förderung aus neuen Quellen stammen müssten; dennoch werde die Importabhängigkeit bestehen bleiben, denn neue Subventionen in das Erdgassystem führten automatisch zu einer stärkeren Abhängigkeit Europas vom fossilen Energiesystem. Hinzu komme, dass die potentiellen Fördermengen an Schiefergas erheblich überschätzt würden, erklärte der Biomasse-Verband. Beispielsweise hätten sich die tatsächlich in Polen gefundenen Gasmengen bisher nicht als wirtschaftlich förderbar herausgestellt.


Konservativere Schätzungen gingen derzeit davon aus, dass die technisch und wirtschaftlich erreichbaren Fördermengen um rund 80 % unter dem zunächst angepeilten Niveau lägen. So habe das Polnische Geologische Institut kürzlich die US-Schätzung für Schiefergasvorkommen in Polen von 5,3 Billionen Kubikmeter auf lediglich 350 Mrd. bis 750 Mrd. Kubikmeter nach unten korrigiert.

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