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Energiewende: Wo Anlagenbetreibern der Schuh drückt

Auf einer Info-Tour erfuhr Niedersachsens Umwelt-Staatssekretär Frank Doods bei einem Windpark und einer Biogasanlage, welche drängenden Probleme die Politik lösen muss.

Lesezeit: 4 Minuten

Windenergie, Biogas und Wasserstoff gelten als wichtige Bausteine für die Energiewende. Doch auch wenn das technische Potenzial noch groß ist: Viele Hürden behindern den nötigen Ausbau. Um einen Eindruck von den Möglichkeiten der erneuerbaren Energien zu bekommen, besuchte Niedersachsens Umwelt-Staatssekretär Frank Doods am Dienstag (22.05.2018)  Betreiber von Biogas- und Windenergieanlagen im Landkreis Peine. Vor Ort hatte er die Gelegenheit sich über die Rollen von Biogas und Windenergie im Strommix zu informieren und über die Zukunft der Energieträger zu diskutieren.


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Biogas: Konkurrenz zu fossilen Kraftwerken


In Bierbergen in der Gemeinde Hohenhameln begann die Reise bei der Firma Energas, wo er den CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Plett sowie Horst Seide, Präsident des Fachverbands Biogas (FvB), traf. Die dortige Biogasanlage hat eine Leistung von 3,06 Megawatt (MW), die zusätzlich über ein 800 Kilowatt (kW) sowie ein weiteres 716 kW Blockheizkraftwerk an das örtliche Nahwärmenetz angeschlossen ist und somit insgesamt 105 Haushalte in Bierbergen preisgünstig mit Wärme versorgt. 2014 wurde die Anlage auf bedarfsgerechte Stromerzeugung umgerüstet, sodass sie Strom bereitstellen kann, wenn wenig Sonne und Wind vorhanden sind oder Spitzenleistungen gefragt sind. „Man erwartet von Biogasanlagenbetreibern zwar maximale Flexibilität, wegen der fossile Überkapazitäten ist diese Dienstleistung jedoch noch nicht wirtschaftlich. Daher müssen Rahmenbedingungen wie die Förderung von Anlagenflexibilisierung auch in Zukunft unterstützt werden“, forderte Silke Weyberg vom Fachverband Biogas.


Viel Potenzial für Wasserstoff


Ein wichtiger Baustein der Energiewende ist es, die unterschiedlichen erneuerbaren Energieproduzenten in ein lokales Verteilstromnetz zu integrieren. Um Verlässlichkeit zu gewährleisten und die Stromproduktion optimal zu nutzen, kann im Rahmen der Sektorenkopplung Strom mithilfe eines Elektrolyseurs zu Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden. Dies erhöht die Effizienz der Biogasanlagen und verbessert die Qualität, sodass die Direkteinspeisung in das vorhandene Gasnetz günstiger möglich wird. Wind- und Solarstrom können zudem als Wasserstoff im Mobilitätsbereich zum Einsatz kommen. „Die Wasserstofftechnologie hat großes Potenzial im ländlichen Raum. Jedoch muss die Bundesregierung schnell agieren und die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen. Ansonsten droht Deutschland international in einem wichtigen Technologiebereich ins Hintertreffen zu geraten“, mahnte Horst Seide, FvB-Präsident. 



Windenergiebetreiber brauchen Perspektiven ab 2021


Am Windpark Oelerse der Firma WindStrom aus Edemissen traf Staatssekretär Doods auf den Landtagsabgeordneten Matthias Möhle (SPD), die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden Uetze und Edemissen, sowie Alexander Heidebroek vom Bundesverband WindEnergie (BWE). Im Windpark Oelerse stehen mittlerweile 26 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 48,5 MW. Die ersten Windenergieanlagen wurden 1999 errichtet. Seitdem hat die Unternehmensgruppe WindStrom den Park in Abstimmung mit den umliegenden Gemeinden in mehreren Bauabschnitten erweitert.


Ein brennendes Thema für die Branche im Windenergieland Nummer 1 sind die Bestandsanlagen, deren Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ab 2021 endet. In vielen Fällen wird aufgrund der geänderten Gesetzeslage das Repowering, also der Ersatz mehrerer leistungsschwacher durch wenige leistungsstärkere Windenergieanlagen, nicht möglich sein. Zudem sind die gesetzlichen Bedingungen für Erlösoptionen außerhalb des EEG bisher ungenügend geregelt. In Niedersachsen sind Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von fast 4.000 MW betroffen.  


Derzeit belegt Niedersachsen mit einer installierten Gesamtleistung von 10.582 MW den Spitzenplatz unter den Bundesländern.  „Wenn Niedersachsen sein Ausbauziel von 20 Gigawatt Windenergieleistung bis 2050 erreichen will, muss hier dringend eine gute Lösung gefunden werden. Sonst droht nicht nur das Ausbauziel verfehlt zu werden, auch die Klimaschutzziele des Landes werden ins Wanken geraten“, so Alexander Heidebroek, BWE-Regionalvorsitzender für Braunschweig.


Fehlender Netzausbau als Achillesferse


Frank Doods, Staatssekretär im niedersächsisch Umweltministerium betonte, dass „die eigentliche „Achillesferse für die Energiewende und den Klimaschutz“ der Stand des Netzausbaus sei. „Wir brauchen dringend die neuen Leitungen wie etwa auch den Südlink, damit der Strom aus erneuerbaren Energiequellen von den Anlagen zu den Verbrauchern kommt. Ohne dies nützen uns all die schönen Erfolge beim Ausbau der Windenergie zu Land und auf See wenig. Das mögen diejenigen Bedenken, die sich dem Netzausbau entgegenstellen.“

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