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Energiewende gewinnt den Kostenvergleich

Die Denkfabrik „Agora Energiewende“ hat ein Gedankenexperiment gewagt und die Ergebnisse veröffentlicht: Was kostet Strom im Jahr 2050, wenn wir die Energiewende beenden?

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren dürften die Kosten für die Stromversorgung günstiger ausfallen als mit einer Versorgung auf Basis von Kohle oder Gas. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gedankenexperiment der Denkfabrik „Agora Energiewende“ aus Berlin.


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In die Zukunft geblickt


Die Wissenschaftler um Felix Matthes haben darin 35 Jahre in die Zukunft geblickt und ein Stromsystem, das zu 95 Prozent auf Erneuerbaren Energien basiert, mit mehreren fiktiven Stromsystemen verglichen, in denen von nun an keine Wind-, Solar, Wasserkraft- oder Biomasseanlagen mehr gebaut würden – und die folglich vollständig auf Erdgas und Kohle basieren würden. In den Szenarien wurden die Kosten für Brennstoffe (niedrig/hoch) und die CO2-Preise (niedrig/mittel/hoch) variiert, woraus zwölf Vergleichsszenarien resultierten.

Das Ergebnis dieses Vergleichs ergibt, dass ein zu 95 Prozent auf Erneuerbaren Energien basierendes Stromsystem im Jahr 2050 etwa 63 bis 64 Milliarden Euro kostet – inklusive aller Kosten für Anlagen, Netze und Speicher. Dies entspricht in etwa auch den heutigen Kosten des Stromsystems.


Demgegenüber ist ein fossiles Stromsystem im Jahr 2050 in vier Szenarien deutlich teurer (75 bis 88 Milliarden Euro), vier fossile Szenarien kosten etwa ähnlich viel wie das Energiewende-Szenario (59 bis 69 Milliarden Euro) und vier fossile Szenarien sind deutlich billiger (45 bis 54 Milliarden Euro).


Ein genauerer Blick auf die Szenarien offenbart, unter welchen Bedingungen im Jahr 2050 eine fossile Stromwelt deutlich billiger wäre als die Energiewende-Welt: Im Fall des Kohlestromsystems gilt dies dann, wenn man die CO2-Kosten sehr niedrig ansetzt (20 Euro pro Tonne CO2) und im Fall einer Gas-Stromwelt nur dann, wenn man niedrige Gaspreise und gleichzeitig niedrige bis mittlere CO2-Kosten erwartet. Zudem wird deutlich, dass in keinem der fossil dominierten Szenarien die Klimaschutzziele erreicht werden. Die CO2-Emissionen im Energiewende-Szenario liegen hingegen nahe Null.


Hohe Wahrscheinlichkeit


„Wir wissen nicht, wie sich die Preise für Kohle, Gas und CO2-Emissionen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln werden“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Wir wissen aber, dass ein fossiles Stromsystem in den Szenarien, die mit einer recht großen Wahrscheinlichkeit eintreten, teurer ist als ein Erneuerbaren-Energien-Stromsystem. Die Energiewende ist insofern zum einen notwendig für den Klimaschutz und wirkt zum anderen gleichzeitig wie eine Versicherung gegen das Risiko hoher Brennstoff- oder CO2-Preise.“


In allen betrachteten Szenarien wurde einer sehr guten Versorgungssicherheit hohe Priorität eingeräumt. Während dies in den Kohle- und Gasszenarien über die fossilen Kraftwerke gewährleistet wird, wurde im Energiewende-Szenario dazu mit großen Mengen an Speichern und Gaskraftwerken gerechnet, die bei Flaute oder Dunkelheit mit aus Erneuerbaren Energien erzeugtem Gas befeuert werden (Power-to-Gas). Zudem wurden Erzeugung und Verbrauch stundenscharf modelliert. Der für alle Szenarien gleich angenommene Stromverbrauch entspricht mit 550 Terawattstunden im Jahr in etwa dem heutigen Niveau. Die Preise für Treibhausgas-Emissionen wurden zwischen 20, 50 und 103 Euro je Tonne CO2 variiert.


Die Analyse „Erneuerbare vs. fossile Stromsysteme: ein Kostenvergleich“ steht zum kostenfreien Download unter www.agora-energiewende.de zur Verfügung.

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