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Erneuerbare Energien demonstrieren Leistung

Am 30. April lieferten Erneuerbare Energien im Mittel fast zwei Drittel des Stroms in Deutschland. Dafür standen so viele Kohlekraftwerke wie noch nie still.

Lesezeit: 3 Minuten

Einen Tag nach dem „Tag der erneuerbaren Energien“ (29. April 2017) demonstrierten Wind-, Solar- und Biogasanlagen ihre Leistungsfähigkeit in Deutschland: Am Sonntag, den 30. April, lieferten sie im Mittel 64 % des Strombedarfs. In der Spitze waren es 55,2 Gigawatt (Sonntag 12 Uhr). Dafür waren in Deutschland so wenig Kohlekraftwerke am Netz wie noch nie in der jüngeren Geschichte: Von 15 bis 16 Uhr arbeiteten sie nur noch mit einer Leistung von knapp 8 Gigawatt. Die Steinkohlekraftwerke waren auf 1,8 Gigawatt heruntergefahren worden, Braunkohlekraftwerke lieferten hingegen immer noch etwa 6,2 Gigawatt. Kernkraftwerke reduzierten ihre Leistung von 7,9 auf 5 Gigawatt, zeigt eine aktuelle Auswertung der Stromdaten der Politikberatungsorganisation Agora Energiewende. Die maximal mögliche Leistung der Kohlekraftwerke liegt bei rund 50 Gigawatt.


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In der Spitze stieg der Erneuerbaren-Anteil sogar auf 85 Prozent (13 bis 15 Uhr). Damit einher gingen für mehrere Stunden negative Preise an der Strombörse. „Das ist ein Zeichen dafür, dass immer noch zu viele Kraftwerke, die sich nicht weiter herunterfahren lassen, am Markt sind. Der Preis dafür ist, dass diese Kraftwerke hohen Verluste bei der Produktion in Kauf nehmen müssen“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Beim weiteren Wachstum der erneuerbaren Energien werden wir solche Konstellationen immer häufiger erleben und im Jahr 2030 werden sie völlig normal sein“, sagt Graichen. Unflexible Kraftwerke hätten dann nichts mehr im Stromsystem zu suchen, sie würden nur die Preise verderben. Bis 2022 werde der Kernenergieausstieg vollendet sein, sodass hier im Jahr 2030 kein Problem mehr besteht. Darüber hinaus muss man jetzt aber auch inflexible, alte Braunkohlekraftwerke in den Blick nehmen.


Neben dem Klimaschutz und den künftigen EU-Grenzwerten zum Stickoxid-Ausstoß sei das ein weiterer Grund, diese in absehbarer Zeit vom Netz zu nehmen. Agora Energiewende hatte kürzlich Vorschläge für einen geordneten Ausstieg aus der Kohleverstromung im Rahmen eines Kohlekonsenses gemacht.


Der neue Leistungsrekord der erneuerbare Energien fiel auf ein besonderes Wochenende: Am Samstag, den 29. April 2017, fand bundesweit der 22. Tag der Erneuerbaren Energienstatt. Mit diesem Tag, an dem hunderte von Veranstaltungen bundesweit durchgeführt wurden, soll anlässlich des Jahrestags der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl am 26. April 1986 daran erinnert werden, wie wichtig der Umstieg auf Erneuerbare Energien ist.


Am Tag der Erneuerbaren Energien wäre auch Hermann Scheer, der Vordenker der Energiewende und Gründer von Eurosolar, 73 Jahre alt geworden. Eurosolar wies in dem Zusammenhang darauf hin, welche große Bedeutung die Energiewende für eine zukunftsfähige Gesellschaft habe. Doch wo auf der einen Seite Bürgerinitiativen und Anlagenbetreiber mit ihrem Engagement begeisterten, würde es auf der anderen Seite am politischen Willen für eine konsequente und schnelle Energiewende fehlen, kritisiert Eurosolar. Eine neue Energiemarktordnung, die für den zügigen Ausbau regenerativer Energien unumgänglich ist, werde aus Rücksicht auf die großen Energiekonzerne nicht geschaffen.


Auch in den Wahlkampfdebatten findet die Energiewende zwischen EU- und Flüchtlingskrise bisher wenig Beachtung. Dabei müsste jede weitsichtige, nachhaltige Politik die Energiefrage als zentralen Aspekt thematisieren: Denn die dezentrale Nutzung von Erneuerbaren Energien mache Deutschland unabhängig von konfliktreichen Herkunftsländern und entziehe den Konflikten um Öl, Kohle, Erdgas und Uran gleichzeitig den Treibstoff. Sie sei damit ein aktiver Beitrag zum Frieden und macht die Welt sicherer, so Eurosolar.

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