Frankreich entwickelt sich zu einem wichtigen Biogasland in Europa. Mit dem Energiewendegesetz hat unser Nachbarland Ende Juli beschlossen, bis zum Jahr 2020 1.500 neue Biogasanlagen zu bauen. Wie das Deutsch-französische Büro für erneuerbare Energien (DFBEE) mitteilt, hat zudem die französische Ministerin für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie, Ségolène Royal, eine Änderung der Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaik- und Biogasanlagen per Erlass  angekündigt.

Profitieren könnten von den Änderungen bestehende und zukünftige Biogasanlagen. Im Sommer wurden zwei Entwürfe für Tariferlasse erarbeitet, die einerseits für bestehende Anlagen aller Größenklassen und andererseits für neue Anlagen gelten werden. Die Texte wurden bislang allerdings noch nicht veröffentlicht.

Der Erlassentwurf für bestehende Anlagen sieht für Anlagen bis 80 kW einen Basistarif von 18 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) vor, bei einer von 300 kW einen Basistarif von 16,5 ct/kWh. Eine Gülle-Prämie von bis zu 4 ct/kWh soll die Einspeisevergütungen ergänzen.

Neben der Anhebung der Vergütungsdauer von 15 auf 20 Jahre ist im Entwurf die Abschaffung der Energieeffizienzprämie vorgesehen. Außerdem führt das neue französische Energiewendegesetz eine verpflichtende Direktvermarktung für Biogasanlagen über 500 kW ab dem 1. Januar 2016 ein.

Auch die Aspekte Anlagenoptimierung und -sicherheit werden laut DFBEE eine wesentliche Rolle für die erfolgreiche Entwicklung der französischen Biogasbranche spielen. So setzen sich mehrere Bauernverbände, wie der Verein der französischen Biogas-Landwirte (Association des agriculteurs méthaniseurs de France), dafür ein, dass die Sicherheitsstandards bestehender und zukünftiger Anlagen steigen. Bisher fehlen landesweite Standards für den sicheren Betrieb von Biogasanlagen.

Das Deutsch-französische Büro für erneuerbare Energien veranstaltet am 21. Oktober in Paris eine Konferenz zur Sicherheit von Biogasanlagen.