Der Fachverband Biogas (FvB) hat die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer begrüßt, den Bedarf an Gaskraftwerken und Erdgas über bestehende und neue Biogasanlagen zu senken. An der Umsetzung will der FvB mitwirken.
„Biogas kann sowohl in Bayern als auch im Rest der Republik einen bedeutenden Beitrag für eine sichere und bedarfsgerechte Stromversorgung leisten“, betonte FvB-Präsident Josef Pellmeyer am vergangenen Donnerstag in Freising. Die Voraussetzungen für die Umsetzung des „Bayernplans“ seien sehr gut. Der Freistaat sei von jeher landwirtschaftlich geprägt, und schon heute stünden hier die meisten Biogasanlagen aller Bundesländer. Zudem lasse sich Biogasstrom bedarfsgerecht, nämlich in Abhängigkeit vom Stromverbrauch, herstellen und einspeisen, hob Pellmeyer hervor. Biogas sei somit der ideale Ersatz für flexible Gaskraftwerke, die zum Ausgleich der schwankenden Erzeugung von Solar- und Windkraftstrom genutzt würden.
Für den Ersatz von bis zu vier Erdgaskraftwerken müsste dem FvB zufolge die installierte Leistung aller bayerischen Biogasanlagen von heute 674 MW etwa verdoppelt werden. Die neuen Anlagen sollten vor allem mit Gülle und landwirtschaftlichen Nebenprodukten betrieben werden, so dass der zusätzliche Bedarf an Energiepflanzen nur gering wäre. Der FvB ist laut Eigendarstellung direkt an der Entwicklung des Bayernplans beteiligt. Mit einer Kampagne soll nun die Öffentlichkeit über die Potentiale und den Nutzen von Biogas informiert werden. Dabei will der Verband zeigen, dass ein Ausbau der Biogasproduktion auf der Basis von kleineren, güllebasierten Anlagen möglich ist. www.biogas-in-bayern.de (AgE)
Hintergrund:
Bayern will Energiewende mit Biogas erreichen (24.8.2012)