Mehr Bäume und Gehölze in der Landwirtschaft könnten Erosionen vermindern, sowie Arten-, Klima- und Gewässerschutz verbessern. Davon sind die AG Agroforst, die Initiative Agroforstkampagne sowie sechs Forschungsinstitute überzeugt, die in der „Innovationsgruppe Aufwerten“ zusammen arbeiten. „Aufwerten“ steht für „Agroforstliche Umweltleistungen für Wertschöpfung und Energie“ und ist ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Verbundprojekt.
Bundesländer sollen Förderprogramme auflegen
Die drei Initiativen setzten sich für mehr Agroforstsysteme ein, also der Kombination von klassischer Landwirtschaft wie Ackerbau und Tierhaltung mit dem Anbau von Bäumen, Gehölzen und Hecken. Anlässlich der Grünen Woche fordern die drei Einrichtungen in einem Brief an die Agrarminister der Bundesländer mehr Engagement für den Gehölzanbau, z.B. mit der Einrichtung von Förderprogrammen. Die EU habe bei der Konzeption ihres Förderprogrammes zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER-Verordnung) die Förderung der Anlage von Agroforstsystemen berücksichtigt. „Leider hat bislang keines der deutschen Bundesländer diese Fördermaßnahme aktiviert und auch im GAK-Rahmenplan fehlt ein entsprechender Fördertatbestand“, heißt es in dem Brief. Zwar sei ein steigendes Interesse von Landwirten am Einstieg in agroforstwirtschaftliche Systeme zu beobachten, doch fehlten für eine verstärkte Umsetzung entsprechende Anreize im Rahmen der Agrarförderung.
Hinzu käme, dass Agroforstsysteme zwar Greening-fähig seien, dies aber voraussetze, dass die Anlage durch das genannte Förderprogramm gefördert wird. Die Landwirte in Frankreich hätten bereits rund 10.000 ha moderne Agroforstsysteme auf landwirtschaftlich genutzten Flächen angelegt, wovon rd. 5.200 ha über die II. Säule der Agrarförderung gefördert würden.
„Besonders um den Klimaschutz voranzutreiben, brauchen wir eine gezielte Förderung von Agroforstsystemen auch in Deutschland, denn Gehölze bringen CO2 wieder in die Erde zurück“, so die Agroforst-Befürworter.
Mehr Informationen sowie den Brief finden Sie auf www.agroforstkampagne.net/news/.