Das Konsultationsverfahren zum Netzentwicklungsplan, das im Ergebnis nur wenige Änderungen gebracht hat, ist sehr unterschiedlich aufgenommen worden. Während die Netzbetreiber von einem großen Erfolg sprachen, zeigten sich Umweltverbände und Bürgerinitiativen enttäuscht.
Wie Marius Strecker von Tennet TSO in Berlin berichtete, war die Streubreite der mehr als 2 000 Stellungnahmen sehr weit. Man habe deshalb nicht alle berücksichtigen können. Zudem habe ein Teil der Meinungsbeiträge Themen gegolten, die nicht im Netzentwicklungsplan hätten entschieden werden können, und die daher nicht in diesen eingeflossen seien.
Der Netzentwicklungsplan lege lediglich den Transportbedarf anhand der gesetzlichen Regelungen und Vorgaben der Bundesländer fest. Außerdem sei die Konsultation kein Einspruchsverfahren, stellte Strecker klar. Der nun aktualisierte Plan, der bereits an die Bundesnetzagentur übergeben worden sei, enthalte beispielsweise weiterhin keine genauen Trassenverläufe und Abstandsregelungen.
Gesamtvolumen bleibt
Durch die Stellungnahmen sei allerdings ein großer Klärungsbedarf an Begriffen und Annahmen deutlich geworden, führte Strecker weiter aus. Deshalb seien die entsprechenden Kapitel nochmals überarbeitet und die Sachverhalte ausführlicher beschrieben worden. Außerdem hätten die Netzbetreiber Maßnahmen des Startnetzes ins Zielnetz übernommen, was den Startaufwand verringert habe. Das Gesamtvolumen der Maßnahmen sei jedoch gleich geblieben.
Strecker verwies außerdem darauf, dass die Minimierung des Netzausbaus kein Selbstzweck sei. Weniger Stromverbrauch führe zudem nicht automatisch zu weniger Netzausbau. Gleichwohl hob Strecker hervor, dass mit der aktuellen Version des Netzausbauplans zwei Maßnahmen, die im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) festgestellt worden seien, entfallen könnten. (AgE)
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