Strom aus Solarparks wird immer günstiger. Mittlerweile liegen die Produktionskosten bei nur noch 6 bis 7 Cent je Kilowattstunde. Damit kostet Strom aus den Freiflächenanlagen weniger als der aus neuen Gas- oder Kohlekraftwerken. Ein Riesenerfolg der Branche. Darauf kann sie zu Recht stolz sein.
Der Erfolg scheint einigen aber zu Kopf gestiegen sein. Der Bundesverband der Solarwirtschaft fordert die Bundesregierung nun auf, die strengen Vorgaben für den Bau der Freiflächen zu lockern. Wörtlich heißt es in einer Presseerklärung: "Eine weitere Kostensenkung von Solarstrom ist möglich, wenn gleichzeitig die Größen- und Standortbeschränkungen für neue Solarparks gelockert werden.“
Diese Diskussion gab es schon einmal und die damalige Koalition aus CDU und FDP schob dem unkontrollierten Wachstum zu Recht den Riegel vor. Schließlich fallen die Flächen für mindestens 20 Jahre aus der Nahrungsmittelproduktion – und das in Zeiten, in denen die Bodenversiegelung die Pachtpreise ohnehin schon an die Schmerzgrenze treibt. Hat die Solarbranche das vergessen? Muss man darüber wirklich noch einmal diskutieren?
Der Bau neuer Anlagen ist zu Recht nur noch auf ehemalige Mülldeponien oder beispielsweise Militärflächen erlaubt. Zudem akzeptiert die Regierung Solaranlagen auf einem 110 m breiten Streifen entlang von Autobahnen und Schienen. Damit ist sie der Branche bereits weit entgegengekommen. Schließlich ist der Grund und Boden am Rand von Verkehrswegen nicht weniger wertvoll als der in der freien Flur. Wer an diesem Kompromiss wieder rüttelt, will Wachstum auf Kosten anderer.
Es gibt nach wie vor riesige Dachflächen und Fassaden, die noch nicht genutzt wurden. Darauf sollte sich die Branche konzentrieren und nicht der Landwirtschaft die Flächen strittig machen.