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Kommune und Landwirte in einem Boot

Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet die Gemeinde Reken als Energie-Kommune des Monats aus.

Lesezeit: 4 Minuten

Das ländlich gelegene Reken ist Teil eines der größten Naturparks Nordrhein-Westfalens, der Hohen Mark. Dass der Erhalt dieser Naturlandschaft und somit auch der Klimaschutz den Rekenern am Herzen liegt, wird durch die vielfältigen Erneuerbaren-Energien-Projekte in der Gemeinde deutlich. Gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort konnte die Gemeinde erfolgreiche Nahwärmeprojekte realisieren. Ein Forschungsprojekt erprobt zudem die intelligente Steuerung von Netzen zur hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung. „Eine verlässliche und effiziente Energieversorgung auf Basis von Wind, Sonne und Biomasse ist nicht nur ein Thema für Forschungsinstitute oder Energiewirtschaft, sondern sie erfordert auch die Erfahrungen der kommunalen Vorreiter“, sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die die Gemeinde jetzt als "Energie-Kommune des Monats" ausgezeichnet hat.


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Mix aus erneuerbaren Energien in allen Sektoren


„Investitionen in erneuerbare Energien haben hier eine lange Tradition. Neben der wirtschaftlichen Motivation möchten wir unserer Verantwortung bei der Energiewende gerecht werden", so Bürgermeister Manuel Deitert.


Das als fahrradfreundlichste Kommune Deutschlands ausgezeichnete Reken setzt aktuell auf den weiteren Ausbau der Photovoltaik und investiert in Elektro-Bikes. Ein Windprojekt, in welchem knapp ein Viertel der Gesamtkosten durch die Beteiligung Rekener Bürger gedeckt wurde, konnte als Ausnahme im Flächennutzungsplan in kürzester Zeit angegangen werden. „Die rechtzeitige Einbindung der Anwohner erwirkte eine breite Akzeptanz“, sagt Deitert. Neben Sonne und Wind spielt die Bioenergie eine große Rolle in Reken. „Ein vorbildliches Nahwärmeprojekt in unserer Gemeinde ist das der Familie Benning in Reken-Hülsten", betont Deitert.


Bei der Diversifizierung ihres 72 Hektar großen landwirtschaftlichen Betriebs entschieden sich Ulrike und Hermann-Josef Benning, neben dem Gemüseanbau auf erneuerbare Energien zu setzen. „Ursprünglich als Nebenbetrieb geplant, zeigte sich nach und nach das große Entwicklungspotenzial der Bioenergie. Inzwischen ist sie der Haupterwerbszweig unseres Betriebes“, erklärt Hermann-Josef Benning.


Mehrere Satelliten-BHKW


In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Reken errichtete die Benning Agrar-Energie GmbH 2008 das erste Satelliten-BHKW am Frei- und Hallenbad im Ortsteil Groß-Reken. Von ihrer Biogasanlage im Ortsteil Hülsten wird das 250 kW-BHKW über eine 3,5 km lange Mikrogasleitung mit Biogas versorgt. Mittlerweile ist diese Leitung zu einem Mikrogasnetz von 10 km Länge mit vier Satelliten-BHKWs angewachsen.


Dank aller Bioenergieanlagen zusammen werden in Reken pro Jahr ca. 1,2 Millionen Liter Heizöl ersetzt. Dabei wird eine Strommenge in Höhe von ca. 25 Millionen kWh erzeugt - und das nahezu klimaneutral. Die Strommenge entspricht in etwa dem Jahresbedarf aller Privathaushalte in Reken. Ein 735 kW-BHKW zur bedarfsgerechten Stromeinspeisung wird in einigen Wochen in das System eingebunden. „Die Entscheidung für den Schritt in die Flexibilisierung war vor dem Hintergrund der unsicheren politischen Lage eine große Herausforderung. Aber wir sind davon überzeugt, dass gerade wir mit Biogas nicht nur Grundlast liefern, sondern auch die Stromspitzen bedienen können. Außerdem möchten wir als Landwirte einen zukunftsfähigen Betrieb in die nächste Generation weitergeben können und dafür ist es als Energiewirt notwendig, flexibel und bedarfsgerecht am Strommarkt agieren zu können“, sagt der Landwirt.


Um die zukünftige Versorgungsinfrastruktur geht es auch bei der Arbeit im Rahmen des Projekts Designetz, welches 2017 gestartet ist und bei welchem Reken einer von 30 Standorten ist. Prioritär verfolgt das Projekt das Ziel, Lösungsansätze für eine sichere, klimafreundliche und effiziente Stromversorgung zu entwickeln. Das Projekt untersucht, wie bei die zunehmende Einspeisung fluktuierender erneuerbarer Energien im Verteilnetz mit möglichst geringem Ausbau ausgeglichen werden kann. „Reken ist seit langem aktiv, bringt sich in Forschungsprojekte ein und hilft so dabei, neue Erkenntnisse für die Umsetzung der Energiewende zu erarbeiten“, so Nils Boenigk. Ein ausführliches Portrait der Gemeinde Reken ist nachzulesen auf Kommunal Erneuerbar.

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