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Markt für Batteriespeicher könnte rasant wachsen

Noch sind Solarstromspeicher ein Nischenmarkt. Mit den richtigen Anreizen könnte sich das aber ändern, zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Lesezeit: 3 Minuten

In den meisten Ländern ist die Eigenstromversorgung mithilfe von Batteriespeichern noch nicht wirtschaftlich. In Deutschland jedoch sind die Anreize für dezentrale Batteriespeicher aufgrund von indirekten und direkten Fördermaßnahmen besonders hoch, zeigt die Studie „Dezentrale Eigenstromversorgung mit Solarenergie und Batteriespeichern“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Grund ist, dass Eigenversorger die Strompreisbestandteile wie Netzentgelte, Abgaben, Steuern und Umlagen nicht zahlen müssen. Diese machen heute etwa 79 Prozent des Strompreises aus. Gleichzeitig ist der Einspeisetarif im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für kleine Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren deutlich gesunken. War er beispielsweise im Jahr 2009 mit rund 43 Cent pro kWh noch deutlich höher als der durchschnittliche Haushaltsstrompreis,  lag er im Jahr 2016 mit gut 12 Cent pro kWh deutlich darunter, zeigt die DIW-Studie.


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Der zuletzt veröffentlichte Monitoringbericht zum Zubau von Photovoltaik-Batteriespeichern nennt für Ende Januar 2016 in Deutschland einen Bestand von rund 34 000 Photovoltaik-Batteriespeichern. Ende 2016 waren es laut DIW schon 50 000 Speicher. Somit wächst der Markt stark. Allerdings liege die kumulierte Energiespeicherkapazität der Batterien bisher unter einem Prozent der Kapazität der deutschen Pumpspeicher.


Das künftige Wachstum hängt laut DIW stark von den regulatorischen Rahmenbedingungen sowie den Entwicklungen bei den Batteriekosten ab. Diese könnten auch durch die Nachnutzung von Batterien aus der Elektromobilität weiter sinken. Eine aktuelle Studie geht davon aus, dass Batteriespeicher für kleine Solaranlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern die Kapazität der heutigen Pumpspeicherkraftwerke erreichen könnten.


Der Markt wird noch stärker wachsen, wenn erste Solaranlagen aus dem zwanzigjährigen EEG-Vergütungszeitraum fallen, erwarten die Studienautoren. Bis zum Jahr 2030 kann die Leistung der Anlagen außerhalb des Förderregimes bei Anlagen kleiner als 25 kW auf gut vier Gigawatt (GW) ansteigen, bis 2035 auf über 11 GW, schätzt das DIW. 


Auch mit Solarspeicher bleiben die Haushalte aber mit dem Stromnetz verbunden und beziehen noch in vielen Stunden Strom aus dem Netz oder speisen ihn in das Netz zurück.

Wie die Studie des DIW Berlin zeigt, bringt dieses Konzept Vor- und Nachteile. Es bietet Chancen für die Energiewende, weil die Akzeptanz und die Beteiligungsmöglichkeiten steigen. Auch werden Verteilnetze entlastet. Dem stehen mögliche Effizienzverluste gegenüber, die aus tendenziell ineffizienter Auslegung und Betriebsweise der Speicher resultieren.


Auch könnten Batteriespeicher die Gesamtkosten der Energiewende erhöhen, da mehr von ihnen gebaut werden, als aus Systemsicht erforderlich wären. Der Kostenanstieg wäre jedoch am geringsten, wenn die dezentralen Speicher systemorientiert betrieben werden und für weitere Marktinteraktionen zur Verfügung stünden. Teurer würde es, wenn die betroffen Haushalte nur die Optimierung ihres eigenen Verbrauchs im Blick haben. „Unsere Berechnungen zeigen, dass ein Ausbau der Solarstromeigenversorgung mit Batteriespeichern vor allem dann sinnvoll sein kann, wenn dies möglichst systemorientiert geschieht“, sagt Studienautor Wolf-Peter Schill.


So, wie die Netzentgelte gegenwärtig ausgestaltet sind, werden die Netzkosten bei zunehmendem Eigenversorgunganteil zudem tendenziell stärker auf Verbraucher umgelegt, die keine Eigenversorgung betreiben. Dazu gehören beispielsweise Mieter.



„Um die solare Eigenversorgung positiv zu gestalten, muss an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden, unter anderem an einer Weiterentwicklung der Netzentgeltsystematik“, so Schill. Zudem müsste die batteriegestützte Eigenversorgung mit Solarstrom in den energiepolitisch relevanten Referenzszenarien und Studien angemessen berücksichtigt werden. „Diese Technologie entspricht dem Wunsch vieler Bürger in Deutschland, sich an der Energiewende zu beteiligen und sie kann durchaus einen wertvollen Beitrag zur Realisierung der Energiewende leisten“, sagt DIW-Energieökonomin Claudia Kemfert.

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