Unter dem Titel „Village gibt Gas“ hat der „BioEnergie Verbund“ in Jena ein neuartiges Zweiwege-Konzept mit einer Flüssigbiogasanlage entwickelt: Aus dem Rohstoff lassen sich sowohl Strom, als auch ein Produkt zur Wärmeerzeugung gewinnen. Dazu wird die Biomasse in zwei Bestandteile getrennt. Aus der flüssigen Phase wird in Hochleistungsfermentern Biogas erzeugt. Aus den festen Bestandteilen werden Pellets gepresst, die für die Wärmeerzeugung genutzt bzw. als Rohstoff der Industrie zur Verfügung gestellt werden können. Die Anlage soll dazu dienen, unterschiedliche Ausgangsprodukte wie Laub und Gras, Gülle, Reste von Nutzpflanzen oder Bioabfälle zu nutzen. „Engagierte Firmen und Einrichtungen, wie hier in Jena, machen Thüringen zu einem Ideenland für erneuerbare Energien und treiben die ökologische Modernisierung voran“, sagte Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund zum Startschuss.
Thüringen verfolgt das Ziel, seine Stromversorgung bis 2040 bilanziell vollständig aus erneuerbaren Energieträgern zu decken. In dem Freistaat gibt es derzeit 268 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 123 Megawatt. Die Thüringer Biogasanlagen wurden meist standortangepasst in landwirtschaftlichen Betrieben errichtet und setzen einen hohen Anteil von Wirtschaftsdüngern (Rinder- und Schweinegülle, Stallmist, Hühnertrockenkot) ein.
Der BioEnergieVerbund e.V. in Jena-Maua ist ein Forschungsverbund, welcher schon seit 2004 im Bereich Biomasse forscht und arbeitet.